Das Allgäu soll Vorreiter bei der Energiewende hin zu regenerativer Stromproduktion werden. So wünscht es sich das Allgäuer Überlandwerk. Damit das klappt, unternimmt das AÜW jetzt einen bayernweit einzigartigen Schritt:
Der Energieerzeuger will sich von seinen Kunden fünf Millionen Euro leihen, um sie in umweltfreundliche Energiegewinnung zu investieren. Die Bürger erhalten dafür Inhaberschuldverschreibungen in Höhe des verliehenen Betrages und leisten so ihren Beitrag zur Energiewende. Nebenbei verdienen sie damit außerdem Geld. Wie das funktioniert? >, erklärt AÜW-Geschäftsführer Michael Lucke. > Vergeben werden die Inhaberschuldverschreibungen nur an Personen mit einem gültigen Stromliefervertrag von Allgäu Strom - sprich einem der neun darin zusammengeschlossenen Energieversorger (AÜW, Allgäuer Kraftwerke, Energiegenossenschaft Mittelberg, Elektrizitätsgenossenschaft Rettenberg, Elektrizitätswerk Hindelang, Energieversorgung Kleinwalsertal, Energieversorgung Oberstdorf, Energieversorgung Oy-Kressen und Weißachtalkraftwerke).
Diese Allgäu-Strom-Kunden können Schuldverschreibungen in einer Höhe von 1000 bis 10000 Euro zeichnen. Die Stückelung beträgt dabei 1000 Euro. Das heißt: 500 Euro sind ebenso wenig möglich, wie 10500 oder krumme Beträge. Die Zeichnungsfrist läuft vom 15. August bis 15. November. In dieser Zeit kann ein Zeichnungsschein ausfüllt und ans AÜW geschickt werden. Dabei gilt: Wer zuerst kommt, malt zuerst. >, sagt Lucke. In Bayern gebe es etwas Vergleichbares zwar nicht. Aber in Baden-Württemberg und dort sei es gut angekommen.
Den Besitzern der Schuldverschreibungen verspricht das AÜW eine jährliche Zinszahlung unabhängig von der Rentabilität der Anlagen. Der feste Zinssatz liegt bei 3 oder 3,5 Prozent. Wer also zum Beispiel 5000 Euro zeichnet erhält 150 bzw. 175 Euro. >, sagt Lucke. Die Laufzeit der Schuldverschreibungen beträgt maximal fünf Jahre. Nach Ablauf bekommen die Kunden ihren eingezahlten Betrag zurück. Wer sein Geld kurzfristig benötigt, kann auch früher kündigen.
Das Ziel, das Oberallgäu bis 2020 zu 70 Prozent mit regenerativ erzeugtem Strom zu versorgen, >, sagt Dr. Ulrich Netzer, Oberbürgermeister in Kempten und AÜW-Verwaltungsratsvorsitzender.

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Deshalb bietet das Unternehmen seinen Kunden eine weitere Möglichkeit, sich einzubringen: Für den Solarpark Ursulasried soll eine Betreibergesellschaft gegründet werden. Deren Anteile sollen zu 44 Prozent die Bürger in einer Genossenschaft halten.
Infoabend zur Genossenschaftsgründung, 9. August, 17 Uhr, Big Box Kempten. Anmeldung: Telefon 0831/2521-201.
Zeichnungsscheine für Schuldverschreibungen gibt es ab 15. August unter Telefon 0800/2521-800 oder