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Askanius Vetter aus Füssen ist Deutschlands ältester Franziskaner-Pater

100. Geburtstag

Askanius Vetter aus Füssen ist Deutschlands ältester Franziskaner-Pater

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    Askanius Vetter aus Füssen ist Deutschlands ältester Franziskaner-Pater
    Askanius Vetter aus Füssen ist Deutschlands ältester Franziskaner-Pater Foto: Werner Hacker

    Er ist der älteste Pater in der Franziskanerprovinz Deutschland und feiert nun einen denkwürdigen Geburtstag: Askanius Vetter wird am heutigen Donnerstag 100 Jahre alt. Mit den derzeit elf Ordensbrüdern im Kloster Füssen nimmt der Jubilar am Dankgottesdienst in St. Stephan um 10.30 Uhr teil.

    'Dieses hohe Lebensalter ist doch nicht mein Verdienst, es ist ein Geschenk', sagt der Jubilar mit einem Schmunzeln. Wenngleich Pater Askanius, der aus dem Fränkischen stammt und 2004 nach Füssen kam, stets selbst zu seiner Gesundheit beigetragen hat. 'Ich bin ein Mensch, der sich bewegen muss. Wenn es meine Zeit zugelassen hat, war ich oben in den Bergen', blickt er auf aktivere Zeiten zurück.

    Aktionsradius wurde kleiner

    Sein Aktionsradius sei zwar im Lauf der Jahrzehnte kleiner geworden, aber noch mache er gern und oft einen Spaziergang. Pater Askanius dankt seinem Herrgott für 'ein langes Leben und Gesundheit'. Er fühle sich trotz müder Knochen noch gut. 'Nur höre ich schlecht', kommentiert er eine altersbedingte Einschränkung, die im Gespräch aber kaum ins Gewicht fällt.

    Was absoluten Seltenheitswert hat: Vor 75 Jahren empfing der Jubilar in St. Gabriel in München die Priesterweihe durch Kardinal Faulhaber. Von seiner eigenen Kindheit und Jugend erzählt er mit Begeisterung. Man kann sich als Zuhörer gut vorstellen, wie damals die Buben im kleinen fränkischen Fitzendorf den Besuchern in Kutten zuhörten, als diese nach ihrer christlichen Sammelaktion auf dem Land vor ihrer Übernachtung im 'Geistlichen Vaterhaus' vom Klosterleben erzählten.

    Die Kapuziner und die Franziskaner, die 'damals regelmäßig in mein Heimatdorf kamen und bei uns ihr Bett fanden, sind bald ein Vorbild für mich geworden', so seine Erinnerung. Die Eltern arbeiteten im 120-Seelen-Dorf fleißig in der Landwirtschaft, der Vater war zudem noch der Bürgermeister.

    'Wir waren neun Kinder, ich gehörte zu den jüngeren', berichtet Pater Askanius. 'Unsere Mutter hat sich bestimmt sehr gewünscht und dafür gebetet, dass eines ihrer Kinder einmal Priester wird.' Diesen Weg der Berufung schlug er ein – zuerst als Schüler des Gymnasiums in Bamberg. Der Weg vom Gänse- zum Seelenhirten führte den Jugendlichen aus der Provinz schließlich zum Theologiestudium nach München.

    Seit fast acht Jahren ist er jetzt in Füssen. Den neuen Lebensabschnitt nach den Stationen Hammelburg, Nürnberg, Grafrath und schließlich Oberegg und Warmisried wollte er nie als den längst verdienten Ruhestand ansehen. 'Ich bin und bleibe Priester', hatte er noch zum 70. Priesterjubiläum vor fünf Jahren betont.

    Er zelebrierte die Messe während der Woche damals noch regelmäßig bei den Schwestern im 'Sonnenheim' in Füssen. Diese Aufgabe hat inzwischen ein jüngerer Priester übernommen.

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