Es ist eine kleine Welt für sich: Die Fensterscheiben sind beschlagen, die Geräusche von draußen gedämpft. Die rote Temperaturanzeige zeigt 27,5 Grad, die Luft ist erfüllt von Wasserdampf und es riecht nach Molke. Im großen Kupferkessel schwimmt eine weiß-gelbe Masse. Es ist kurz nach 8 Uhr morgens und Anton Haser hat heute schon einiges geschafft. Seit halb 7 Uhr steht der 72-Jährige in der Käsküche der Alpe Oberhündle, direkt unterhalb des Oberallgäuer Hündlegipfels mit Blick auf den Alpsee.
Es ist der zehnte Sommer, in dem auf der Alpe Oberhündle wieder gekäst wird. Wie viele Älpler und Landwirte hat auch Familie Haser in den 1970er Jahren das Käsen aufgegeben. >, erinnert sich Haser.
Fast den kompletten Käse den Anton Haser jetzt täglich in der Käsküche herstellt - im Jahr immerhin 5,5 Tonnen - wird direkt auf der Alpe verkauft. >, sagt Brigitte Haser. Der Käse der Alpe Oberhündle ist beliebt. >, erzählt die 43-Jährige stolz und fügt hinzu: >
Wie gut die Qualität und der Geschmack des Oberhündle-Käses ist, belegen zahlreiche Urkunden, die an den Wänden der Alpe hängen. Und auch dieses Jahr wurde Haser zum wiederholten Mal zum Sieger beim Bergkäseausstich des Alpwirtschaftlichen Vereins gekürt. >, sagt er stolz. Ein Geheimnis, warum gerade sein Käse besonders gut schmeckt, hat Haser nicht. >, sagt er. Aber etwas gibt es doch: >
Um jedoch zu wissen wie gut der Käse tatsächlich geworden ist, muss sich Haser gedulden. Denn erst nach vier Monaten wird der Bergkäse frühestens angeschnitten. Davor liegt er rund 48 Stunden im Salzbad bevor er im Käsekeller gelagert und regelmäßig gewendet und eingerieben wird. Nicht nur Bergkäse stellt Haser her, auch Alpkäse und einen Schnittkäse mit Bärlauch und Boxhornklee.
Kleines Familienunternehmen
Die Hasers sind ein kleines Familienunternehmen. >, betont Anton Haser. So melkt seine Schwiegertochter Brigitte die 35 Kühe und verkauft den Käse, während er in der Käsküche steht, in der manchmal auch Sohn Hansjörg mit anpackt. 120 Tage lang ist der Alpsommer für die Familie, seit dem 12. Mai lebt sie auf rund 1100 Metern. Noch lange will Anton Haser jeden Morgen in seiner Käsküche stehen. >