Die Sprache des Körpers kann mehr über einen Menschen verraten als tausend Worte. Andreas Hartmann aus Martinszell-Oberdorf weiß das und hat eine Kunst daraus gemacht, mit der er sein Publikum unterhält: Er ist Mentalist. Unter anderem – denn gleichzeitig ist er auch noch Zauberkünstler, Pantomime und Schauspieler. Und alles hängt irgendwie zusammen.
Vor über 20 Jahren hat Andreas Hartmann nach seinem Diplompädagogikstudium angefangen, professionell als Schauspieler und Pantomime zu arbeiten. Er kam viel herum, lebte in Berlin und Paris und merkte bald: 'Das läuft.' Irgendwann, erzählt der heute 53-Jährige, kam die Zauberei dazu. 'Ich hatte einen Zaubermentor. Und bald sah ich das Zaubern als Bereicherung für mein Repertoire.' Für Gestik und Mimik hatte sich Hartmann als Pantomime schon immer interessiert, und im Laufe der Zeit nahm dieses Thema einen immer größeren Stellenwert ein. Schließlich machte er eine Körpersprache-Ausbildung, unter anderem beim berühmten Professor Samy Molcho. Und heute verbindet der gebürtige Mannheimer, der seit vielen Jahren im Allgäu lebt, sämtliche Disziplinen.
Ein geübter Beobachter
Seine größte Leidenschaft, erzählt er, gehöre inzwischen der Körpersprache und der Mentalmagie – also dem Gedankenlesen. In Gehirne könne er zwar nicht schauen, sagt Hartmann lachend, aber er könne andere Menschen genau wahrnehmen. Denn: 'Man kann die Fremdwahrnehmung gezielt trainieren.' Hartmann ist also ein geübter Beobachter, achtet auf Körpersprache, auf Physiognomie – und verrät doch nicht, wie es letztlich funktioniert, das Durchschauen des Gegenübers, mit dem Mentalisten ihre Zuschauer verblüffen. 'Die Leute fragen mich immer: Kannst du wirklich Gedanken lesen? Dann antworte ich: Das bleibt mein Geheimnis.'
In seiner Show kombiniert er die verschiedenen Elemente seines Könnens. Im Theaterlabor in Oberdorf tritt er am kommenden Sonntag als Magnus André gemeinsam mit dem Zauberer Thomaselli auf und verspricht dem Publikum eine bunte Mischung aus Comedy, Sprachwitz, klassischer Zauberei und eben Mentaleffekten. Die Zuschauer spielen dabei eine große Rolle: 'Es gibt praktisch keinen Effekt, bei dem das Publikum nicht dabei ist.'

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Hat er denn keine Sorge, dass ihm einmal ein Trick missglücken und er sich blamieren könnte? Nein, sagt der 53-Jährige, denn: 'Wenn man auf der Bühne steht, glaubt man selbst, dass man ein Zauberer ist.' Diese Art zu denken und dadurch die Sicht des Zuschauers, der einen Trick durchschauen will, zu verlassen, sei der Knackpunkt. Dann könne nichts schiefgehen. Das versucht der Magier auch seinen Schülern beizubringen.
Eckart Hirschhausen als Vorbild
Andreas Hartmann ist nach Jahren des Herumreisens mit seiner Frau Johanna in Oberdorf sesshaft geworden. Sie betreiben dort das 'Theaterlabor', wo auch Kurse in Zauberei und Körpersprache angeboten werden. Jemand hat Andreas Hartmann einmal den Eckart von Hirschhausen der Körpersprache genannt. Das gefällt ihm besonders gut, zumal er den populären Kabarettisten seit vielen Jahren kennt und bewundert und als eines seiner Vorbilder betrachtet.
Mit seinem Leben ist Andreas Hartmann zufrieden. 'Es ist schön, ein Handwerk sehr gut zu können und damit andere zu begeistern', beschreibt er seinen Antrieb. Mit seiner Kunst eröffne er neue Wege des Denkens. Wenn die Zuschauer durch Überraschungseffekte aus alten Denkbahnen ausbrechen und dabei lachen können – dann hat Andreas Hartmann sein Ziel erreicht.
Denn: 'Den Horizont für neue Möglichkeiten zu erweitern, das ist aus meiner Sicht die Aufgabe jedes Künstlers.'
Nächste Vorstellung Magnus André und Thomaselli präsentieren ihre Mental-Zauber-Comedy-Show 'Zackige Zauberkunst' am Sonntag, 5. Februar, um 15 Uhr im Theaterlabor in Martinszell-Oberdorf, Niedersonthofener Str. 14, für Erwachsene und Kinder ab zehn Jahre. Karten-Telefon 08379/92 96 29 oder: