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Alpenverein gegen Wildschutzgebiet im Beerenmoos am Edelsberg

Raufußhühner

Alpenverein gegen Wildschutzgebiet im Beerenmoos am Edelsberg

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    Alpenverein gegen Wildschutzgebiet im Beerenmoos am Edelsberg
    Alpenverein gegen Wildschutzgebiet im Beerenmoos am Edelsberg Foto: hermann ernst

    Ein geplantes Wildschutzgebiet im Beerenmoos am Edelsberg sorgt beim Alpenverein für Ärger. Es würde traditionelle Skitouren- und Wanderpfade zerschneiden, hieß es in der Jahresversammlung der Sektion Pfronten. Um die Sperrung zu verhindern, plant der Alpenverein für die nächsten Wochen eine öffentliche Podiumsdiskussion. Laut Landratsamt soll mit dem Wildschutzgebiet künftig eine Beunruhigung der dort lebenden Raufußhühner wie Birk- und Auerhühner verhindert werden.

    Natur- und Wildschutz achten

    Selbstverständlich sei der Alpenverein bestrebt, den Natur- und Wildschutz zu achten und zu unterstützen, erklärte Naturschutzwart Willi Kiechle in der Versammlung. Aber diese Sperrung ginge zu weit. Die Raufußhühner hätten bis jetzt auch mit den Skifahrern und Wanderern gelebt und seien offensichtlich nicht in ihrem Bestand gefährdet. 'Wenn jemand kommt, ziehen sich die Vögel halt ins Unterholz zurück, aber sie geraten wegen Menschen nicht in Panik', berichtet Kiechle gegenüber unserer Zeitung von den gelegentlichen Begegnungen. Völlig unverständlich ist ihm, dass das Betretungsverbot für das Wildschutzgebiet ganzjährig gelten soll. 'Das gibt es bis jetzt noch nirgends in Bayern', so Kiechle.

    Laut Oberregierungsrat Ralf Kinkel vom Landratsamt Ostallgäu steht das Verfahren für das geplante Wildschutzgebiet, das jetzt nach einer mehrmonatigen Unterbrechung wieder aufgenommen wird, noch ganz am Anfang. Voraussichtlich im April werde es einen Besprechungstermin mit Vertretern der Grundeigentümer, von Behörden und auch von Verbänden wie dem Alpenverein geben, bei dem jeder seine Sicht darlegen könne. Behandelt werde die Planung noch in den betroffenen Gemeinden, wo sie auch öffentlich ausgelegt werde. Erst danach stehe fest, wie groß das Schutzgebiet tatsächlich werde und welche Bestimmungen dafür genau gelten sollen. Noch in diesem Jahr solle das Wildschutzgebiet dann in Kraft gesetzt werden. Nicht eingeschränkt werde auf jeden Fall die forstwirtschaftliche Nutzung durch Rechtlerverbände, denen der Grund gehört.

    Hoffen auf Kompromiss

    Auf ein Entgegenkommen der Rechtler setzt unterdessen der Alpenverein mit einem Kompromissvorschlag: Er hat eine neue Route am Rand des geplanten Wildschutzgebiets ausgearbeitet, für die dieses nur geringfügig kleiner gefasst werden müsste. Allerdings müsste sie von den Rechtlern noch in deren Wäldern freigeschnitten werden.

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