"Das war nicht unser Wunschtitel." Udo Heinrich zögert ein wenig, wenn er vom Titel spricht, den die "Allgäuer Dorfmusikanten" am jetzigen Sonntag in die deutschen Wohnzimmer bringen. "Bussi, bussi"" heißt das Stück, das die Band mit Sitz in Weiler (Westallgäu) zwischen 10 und 11.30 Uhr Uhr in der ARD, genauer gesagt bei der Sendung "Immer wieder sonntags" spielen. Aber natürlich sei es eine prima Sache, im Fernsehen auftreten zu können, zumal bei einem solch renommierten Sender, schiebt Band-Chef Heinrich gleich hinterher. Er freue sich, auch wenn der Aufwand groß sei. Schon am heutigen Samstag muss die neunköpfige Formation nach Rust in den Europapark fahren, um für die Live-Sendung am Sonntag, die Stefan Mross moderiert, zu proben.
Die Allgäuer Dorfmusikanten sind längst eine große Nummer im deutschen Musik- und Showbereich. Wo Stimmungsmusik von gehobener Qualität gefordert ist, wird gerne die Truppe aus dem Allgäu geordert. Heinrich und seine acht Mitstreiter reisen zum Cannstatter Wasen, zum Gäubodenfest nach Straubing, zum Weinfest an den Main - aber auch zum Viehscheid nach Wertach.
Der große Bogen von zünftigen Polkas über volkstümliche Schlager, hartem Rock bis zu Rhythm n Blues-Nummern mit fetzigen Bläsersätzen bringen die Festzelt-Besucher in der Regel schnell auf die Bänke. Am Anfang eines Abends treten die Dorfmusikanten mit der braunen Hirschledernen und dem roten Allgäuer Leible auf, später ziehen sie sich um, kommen im schwarzen Anzug auf die Bühne. > lautet denn auch dazu passend das Motto.
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Seit gut 30 Jahren gibt es die Allgäuer Dorfmusikanten, sagt Udo Heinrich, der seit 20 Jahren das Akkordeon und das Keyboard bedient. Von den Gründungsmitgliedern ist keiner mehr dabei. Die letzten haben die Band 2003 verlassen. Über Jahre hinweg wurde mit der Besetzung experimentiert. Das hat die Gruppe ein wenig ins Schleudern gebracht. >, so Heinrich. Nun aber habe sich wieder eine tolle Truppe gefunden. >, versichert der Bandleader. Wenn die Harmonie nicht stimme, könne man nicht über eine längere Zeit hinweg intensiv miteinander Musik machen.
Um solch eine erfolgreiche Mannschaft zu schmieden, musste Heinrich auch die Grenzen des Allgäus überschreiten. Neben ihm sind nur noch drei der neun Bandmitglieder hier beheimatet: Posaunist Ludwig Haggenmiller (Kaufbeuren), Schlagzeuger Helmut Keller (Lengenwang/Ostallgäu) sowie Gitarrist und Sänger Sebastian Kraus (Ronsberg/Ostallägu).