Kliniken Text1: Akutreha und Tagesklinik in Marktoberdorf

14. Dezember 2011 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Hermann Ernst

Himmer stellt Pro Klinik-Gutachten vor

Geriatrische Akutreha, Tagesklinik, Notfallbehandlung: Das sind drei 'ergänzende' Eckpfeiler, die das Gutachten von 'Pro Klinik' für eine Fortführung des Krankenhauses Marktoberdorf empfiehlt. Einen Entwurf dieses Gutachtens, das die Stadträte in Auftrag gegeben hatten, stellte Bürgermeister Himmer nun im Rat vor.

Wie Himmer sagte, widersprechen die Vorschläge darin nicht dem Beschluss des Kliniken-Verwaltungsrates – zugleich verbesserten sie die Position Marktoberdorfs entscheidend. 'Ich habe einen sehr positiven Eindruck', so Himmer. Ihm hatten Dr. Dietmar Stephan und Igor Savitsky von 'Pro Klinik' zuvor ihren Entwurf präsentiert.

l Konkret sieht das Konzept zur Ergänzung des geplanten ambulanten Operationszentrums in Marktoberdorf eine Tagesklinik vor. Eine solche sei – bei einer Zentralisierung der ambulanten OPs – 'unbedingt erforderlich'. Dadurch wäre die chirurgische Grundversorgung in Marktoberdorf gewährleistet.

l In Verbindung mit der vorgesehenen geriatrischen Reha mit circa 70 Betten empfehlen die Gutachter zudem eine sogenannte geriatrische Akutrehabilitation mit 30 bis 40 Betten (Akutgeriatrie mit internistischer Notfallversorgung).

l Wenn die angesprochene Tagesklinik darin integriert würde, ergäben sich Synergieeffekte, so Himmer. So würden eine stationäre Versorgung für ältere Menschen und eine wohnortnahe 24-Stunden-Notfallversorgung möglich. Neurologische oder urologische 'Komplementärleistungen' wären durch niedergelassene Ärzte gewährleistet.

Akutgeriatrie und ambulantes Operationszentrum müssten nach Meinung der Gutachter als 'ausgelagerte' Betriebsstätte des Klinikums Kaufbeuren geführt werden, um Budgetverluste in Kaufbeuren zu vermeiden. 'Jederzeit' wäre es dann möglich, bei Kapazitätsengpässen in Kaufbeuren Operationen beziehungsweise Patienten nach Marktoberdorf auszulagern. Zudem wäre auch bei der geriatrischen Reha eine Minderheitsbeteiligung des Klinikverbundes sinnvoll, um den Patientenzufluss zu sichern, wie die Gutachter sagen.