Ausstellung: Abstrakte Kunst von Ulrike Schulz unter dem Titel Zeit sehen in der Galerie Decoene in Erolzheim lebt von spannungsreichen Gegensätzen ndash Fünf Werkserien

11. April 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
veranstalter

Poetische Bildsprache

Unter dem Titel 'Zeit sehen' sind noch bis Samstag, 21. April, Bilder von Ulrike Schulz in der Kunstgalerie Marc Decoene in Erolzheim zu sehen. Seit bald zwei Jahren zeigt Galerist Decoene in der Illertalgemeinde Ausstellungen ganz unterschiedlicher Ausrichtung, von Malerei über Fotografie bis zur Skulptur, von der figurativen bis zur abstrakten Kunst. In seiner sechsten ist nun die abstrakte Malerei an der Reihe.

Uli Schulz (*1974) ist Münchnerin. Sie hat auch ihre künstlerische Laufbahn in München mit einem Malereistudium begonnen, dann mit einem Stipendium an der Universidad de Bellas Artes in Barcelona weiterstudiert und dort ihren Doktor in der Malerei gemacht; seit 2007 lebt und arbeitet sie wieder in München. Decoene, der jedes Jahr mehrere Monate in Barcelona verbringt, hat die Künstlerin dort 'entdeckt'.

'Was mich bei ihr beeindruckt, ist ihre konstante künstlerische Linie', sagt er über sie. In den nun fünf Werkserien, die sie geschaffen hat und von denen er eine Auswahl von 25 Arbeiten zeigt, kämen immer wieder dieselben wesentlichen Elemente nach vorne: Spannungsreiche Gegensätze wie das Weiche/das Harte, das Schwebende/das Gebaute oder das Leere/das Belebte.

Die Farbpalette sei eher herb, die Brauntöne, Ocker und wenig Rot in Gesellschaft von Schwarz und Weiß seien die Farben der Träume. In den Bildern gehe es auch um Licht, das geheimnisvoll aus dem Dunkel leuchtet und um Räume, die sich öffnen, aber noch verstellt sind. Schließlich seien Uli Schulz’ Formen in Bewegung. Sie erinnerten oft an Musik, an Tastaturen und Klänge. Und sie seien im Werden begriffen, deshalb der Titel der Ausstellung 'Zeit sehen'.

'Uli Schulz’ Form und Farbsprache erinnert an das Informel der sechziger Jahre', ordnet Decoene die Künstlerin ein.

Gemeint sind damit das Vokabular von Piere Soulages (Schwarz-Weiss), Hans Hartung, Fritz Winter und nicht zuletzt von Antoni Tapies ('Arte Povero'), den Schulz als Künstlerin während ihrer Zeit in Barcelona schätzen gelernt hat. 'Sie äußert sich in einer abstrakten poetischen Bildsprache weil sie weiß, dass sie nur so das eigentlich Nicht-Mitteilbare anschaulich machen kann', so Decoene.

Dauer Zu sehen ist die Ausstellung 'Zeit sehen' in der Kunstgalerie Marc Decoene in Erolzheim noch bis Samstag, 21. April. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 14 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 12 Uhr.