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A-cappella-Chor Neugablonz und Instrumentalensemble Vielsaitig gestalten in der Herz-Jesu-Kirche anrührendes Sankta-Lucia-Konzert

Advent

A-cappella-Chor Neugablonz und Instrumentalensemble Vielsaitig gestalten in der Herz-Jesu-Kirche anrührendes Sankta-Lucia-Konzert

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    A-cappella-Chor Neugablonz und Instrumentalensemble Vielsaitig gestalten in der Herz-Jesu-Kirche anrührendes Sankta-Lucia-Konzert
    A-cappella-Chor Neugablonz und Instrumentalensemble Vielsaitig gestalten in der Herz-Jesu-Kirche anrührendes Sankta-Lucia-Konzert Foto: Lucia Buch

    Zum inzwischen neunten Mal lud die Neugablonzer Herz-Jesu-Pfarrei zum 'Sankta-Lucia-Konzert' ein. Mittlerweile erlebt die Märtyrerin aus der Zeit der spätrömischen Christenverfolgungen, deren Lebensgeschichte Pfarrer Franz Römer eingangs kurz umriss, auch an verschiedenen anderen Orten im Allgäu eine kleine Renaissance in Konzerten und Gottesdiensten. Der 'A-cappella-Chor Neugablonz' unter Leitung von Daniel Gallmayer und das Instrumentalensemble 'Vielsaitig', die vor acht Jahren die Vorreiter beim Aufgreifen dieser eigentlich protestantisch geprägten Tradition aus Schweden waren, boten wieder ein ansprechendes Programm. Zahlreiche Besucher hatten den Weg in die mit rund 800 Kerzen erhellte Kirche gefunden. So wurde das Konzert zu einem unaufdringlichen Ruhepunkt im oft hektischen Adventsgetümmel.

    Den anrührenden Rahmen des Konzerts bildete wieder der Ein- und Auszug des Chores zur auf schwedisch gesungenen 'Sankta Lucia'-Melodie. Eine 'Lucia' mit Lichterkrone und wallendem Gewand begrüßte die Anwesenden und wies unter anderem auf den Benefizcharakter des Abends hin: Der Reinerlös von 1600 Euro kommt der Hilfsorganisation 'Humedica' sowie bedürftigen Kindern der Pfarrei Herz Jesu zugute.

    Musikalisch gesehen hatte der Abend wieder zahlreiche Glanzpunkte zu bieten: Flächig-getragen, ganz auf Linie gesungen erklang 'Macht hoch die Tür' in einem Satz von Max Reger, glockenhell und sehr sphärisch-licht schloss sich 'Kommet ihr Hirten' an.

    Glocken, klanglich verdichtet und damit quasi zum Greifen nahe, konnte man auch in dem Satz von Karsten Gundermann über 'Süßer die Glocken nie klingen' erleben. Das Ensemble 'Vielsaitig' in der Besetzung Harfe, Kontrabass, Hackbrett, Violine und wechselweise Blockflöte, Oboe und Gitarre bereicherte das Konzert einerseits mit stimmungsvoll-einfühlsam umgesetzten Sätzen wie 'Volio' oder 'Amicitia' von Kathi Stimmer-Salzeder, andererseits mit teilweise archaisch-reizvollen, harmonisch suggestiven Melodien mal skandinavischer ('Underbar en stjyärna blid' oder 'Livet en en gata'), später auch irischer Herkunft ('Sheebeg agus shemore').

    In 'Lo, How a Rose' ('Es ist ein Ros entsprungen'), einem von Craig Hella Johnson interessant gestalteten Quodlibet, sorgte Gallmayer am E-Piano für die Instrumentalbegleitung, während Stephanie Dietmann als Dirigentin agierte. Chor und Instrumentalisten gemeinsam in gelungener Feinabstimmung erlebte man in 'We Three Kings', einem Arrangement aus Gallmayers Feder.

    Besonderen Charme strahlten auch einige in kleiner Frauen-Sextett-Betzung oder als Kammerchor gestaltete Sätze aus, so das französische Weihnachtslied 'Entre le boeuf et l’ane gris', das Brahms’sche 'Guten Abend, gute Nacht' oder 'Da Pacem Domine' von Gounod. Markiger war die wechselweise in Deutsch und Englisch gesungene Fassung von 'O Tannenbaum' von Robert Shaw für Männerchor.

    Abgerundet wurde das Konzert durch ein dichte Klangtrauben entwickelndes 'Abendlied' von Josef Rheinberger sowie durch eine subtil zwischen Wärme und Frost austarierte Interpretation von 'In the Bleak Midwinter', dunkel und ausdrucksstark mit solistischen Alt-Farben angereichert von Barbara Stark.

    Man darf sich uneingeschränkt auf die Fortsetzung dieser Tradition freuen.

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