So manch einer wird sich am Freitagvormittag gefragt haben, was die Schar Mädchen macht, die gerade eben am Wohnzimmerfenster vorbei spaziert ist. Die rund 800 Schülerinnen der Marien-Realschule Kaufbeuren pilgerten anlässlich des Glaubensfestes 2011 von der Hammerschmiede über Irsee nach Kaufbeuren.
Acht Uhr morgens, am Freitag: Die Schülerinnen der Mädchenschule warten motiviert und mit vollen Rucksäcken auf die Abfahrt zur Hammerschmiede. Nach einer kurzen Ansprache durch Schulleiter Rudolf Wisbauer und Pater Joshy Palakunnel beginnt dort der Pilgerweg: Durch den Wald, vorbei an Wiesen und Kuhherden, bis zum Oggenrieder Weiher, wo nach einer knappen Stunde alle Mädchen in Grüppchen auf der Liegewiese ihre Brotzeit auspacken. Die Mädchen der 9b diskutieren über die Wallfahrt. Annette findet Pilgern besser als Schule. Ihre Freundin Clara sagt, dass es bisher eher einem Wandertag gleicht. > Die Andacht dort besuchen auch Generaloberin Schwester Regina vom Crescentia-Kloster und Dr. Karl Pörnbacher, der ehemalige Leiter des Mariengymnasiums.
Er erklärt den Mädchen mehr über die Heilige Crescentia unter dem Aspekt, dass sie auch einmal zur Schule gegangen ist. >, so Pörnbacher. Trotzdem, oder gerade deshalb sei sie ein gutes Vorbild für die Marien-Realschule, da sie Sinnbild für eine engagierte Frau ist.
Nach einer halben Stunde Stille unter 800 Mädchen geht es in Richtung Bickenried. Am Wegrand verarzten Lehrer einige Schülerinnen mit Pflaster, andere Mädchen füttern Kühe. >, sagt die 14-jährige Sarah. Der erste Schaulustige macht ein paar Fotos. >, witzelt ein Spaziergänger.
Letzte Etappe
Ziel der Wallfahrt ist es laut Wisbauer, die Schülerinnen symbolisch auf ihrem Lebensweg zu begleiten. In Bickenried angekommen, ist er froh > Vor der letzten Etappe, die zurück zur Schule führt, raffen sich einige Mädchen trotz der Blasen an den Füßen noch einmal auf. In der Masse hört man sie zugeben: >.