"Seit 310 Jahren knien Gläubige vor einem Bild hin, weil irgendetwas nicht optimal gelaufen ist, und erhoffen sich mit ihrem Gebet Hilfe."
Auf diesen einfachen Nenner brachte Pfarrer Johannes Huber das Wesen der Maria-Trost-Gürtelbruderschaft Oberigling beim gestrigen Bruderschaftsfest, das Jahr für Jahr traditionell am Sonntag nach Augustinus, heuer war das zufällig der Tag des heiligen Kirchengelehrten, in der Oberiglinger Pfarrkirche St. Peter und Paul mit festlichem Gepränge gefeiert wird. Augustinus ist neben Monica und Nikolaus von Tolentino Bruderschaftsheiliger. Umrahmt wurde der Festgottesdienst vom Kirchenchor unter Leitung von Günter Först, zu Beginn sang die Gemeinde das Bruderschaftslied, das lange in Vergessenheit geraten war.
In seiner Predigt ging Pfarrer Huber auf die Bedeutung Mariens für Menschen jeden Alters ein und machte diese an der Begriffserklärung des Wortes > fest. Desolat heiße nicht, dass sich jemand nicht bemüht und seine ganze Kraft in eine Sache gesteckt hätte, so Huber, sondern dass einfach glücklos gehandelt wurde. >, sagte der Geistliche. Maria vom Trost könne die Trösterin dieser Desolaten, von den Lebensumständen Enttäuschten sein. Trost könne aber auch jeder Mensch spenden, erklärte Pfarrer Huber.
> Wo immer ein desolater Zustand ist, sollte dieser mitgetragen werden. >, betonte der Pfarrherr, > Der Gürtel dieser Bruderschaft - auf dem Gnadenbild > am Hochalter der Oberiglinger Pfarrkirche trägt ihn Maria um die Taille und auch das Jesuskind auf ihrem Arm hält einen in der Hand - solle die Gemeinde zusammenhalten, sagte Pfarrer Huber.
Für die der Heiligen Messe sich anschließende Prozession gibt es seit vielen Jahren eine feststehende Ordnung, nach der sich alle richten. Dem Kreuz folgen die Fahnenabordnungen der Vereine und die von drei kräftigen Männern getragene Bruderschaftsfahne. Vor dem Himmel mit dem Allerheiligsten gehen die Stabträger des Inneren Rates, danach die des Äußeren Rates.
Zum Teil sind es sehr wertvolle, einige hundert Jahre alte Stäbe, die bei der Prozession von der Kirche zum alten Feuerwehrhaus und zurück getragen werden. Der von jungen Mädchen begleiteten Muttergottesstatue folgen die Gläubigen.