Umzug: 115 Gruppen und Tausende Zuschauer bei Festumzug in Ebenhofen

11. Juni 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Heinz Budjarek

Petrus hält zu St. Sebastian

Petrus hatte gestern ein Einsehen mit den mehreren tausend Zugteilnehmern und Zuschauern. Beim Festumzug zum Abschluss des Gauschützenfestes des Schützengaus Kaufbeuren-Ostallgäu in Ebenhofen blieb es – von ein paar Regentropfen abgesehen – trocken.

Lange vor Beginn des Umzugs ist die Strecke lückenlos von Zuschauern gesäumt. Musiker schleppen ihre Instrumente zum Sammelpunkt. Stimmen krächzen aus den Funkgeräten der Feuerwehr, die die Menge lotst. Dann die ersten Trommelschläge. Der Zug beginnt.

Den Gauschützenkönigen Erich Kunz und Lukas Bartenschlager (siehe eigener Artikel) wird die Fahne des Gaus vorangetragen, ihnen folgen die Ehrengäste, unter ihnen Pfarrer Ibekwe Polykarp in zünftiger Lederhose, Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke, Landtagsabgeordnete Angelika Schorer, Gauschützenmeister Richard Sirch und der Schirmherr des Festes, Biessenhofens Bürgermeister Wolfgang Eurisch. Ebenhofens Musikkapelle und der ausrichtende Schützenverein Rabensteiner Ebenhofen umrahmen die Gruppe.

Danach folgen über hundert weitere Zugnummern, meist Schützenvereine des Gaus mit ihren Fahnen und Königen. Gerade ihnen ist der Stolz auf das Erreichte anzusehen. Ein Schützenkönig thront stolz zu Pferd. Eine Jugendkönigin hält sich wacker unter ihrem Eichenlaubbogen, obwohl sie verletzungsbedingt auf Krücken humpeln muss. Eine andere, ebenfalls verletzt, lässt sich im Leiterwagen ziehen. Muskelkraft legt eine andere Königin an den Tag, die kurzerhand ihren Bogen selber stemmt, während die zwei strammen Träger ihren Platz tauschen, um ihre Schultern zu entlasten.

Vor fast jedem Verein marschiert die Musikkapelle des jeweiligen Heimatortes. Erfrischend ist es, wenn dabei ein Teil der Kapelle auch einmal das Bozner Bergsteigerlied aus voller Kehle mitsingt, statt nur zu spielen.

Auch Festwagen bereichern den Zug. Auf einem sieht man den Märtyrer Sebastian, den Schutzheiligen der Schützen, von Pfeilen durchbohrt. Ein anderer zeigt die einzelnen Sparten des FC Ebenhofen. Die Feuerwehr Ebenhofen läuft mit altem Gerät mit. Das Baschtlehaus zeigt eine Hochzeitsgesellschaft um 1900 mit dazugehörigem Brautfuder, einem Pferdewagen mit Mitgift und Habseligkeiten.