Der Vorfall ereignete sich in der Nacht zum Sonntag, als die Wölfe in einem Tal im Kanton Glarus 20 Alpakas angriffen. Sie töteten auf einer umzäunten Weide nahe eines Dorfes sieben der Alpakas und verletzten zwei von ihnen schwer.
Wie der SRF berichtet, steht das Ergebnis von DNA-Tests noch aus. Für den Riss werde jedoch das sogenannte Kärpf-Rudel verantwortlich gemacht. Diese Rudel hatte bereits mehrere Nutztiere in dem Bereich gerissen, das Kanton Glarus hatte darauf beim Bund ein Gesuch zur Regulierung des Wolfsrudels eingereicht. "Die gesetzlich vorgegebene Schadenschwelle wurde erreicht", so das Kanton.
Sieben Alpakas gerissen - werden jetzt weitere Wölfe geschossen?
Laut SRF soll in den kommenden Tagen feststehen, ob das Rudel weiter reguliert - also Jungtiere geschossen - werden dürfen. Bereits im Winter 2022/2023 waren zwei junge Wölfe aus dem Rudel erlegt worden.
In der Schweiz trat erst am 1. Juli eine neue Jagdverordnung in Kraft. Sie enthält etwa Änderungen für Gebiete, in denen es bereits Schäden durch Wölfe gab: Dort dürfen Einzelwölfe nun ab sechs Nutztier-Rissen erschossen werden, vorher lag die Schwelle bei zehn Rissen. Zudem dürfen Wölfe eher getötet werden, wenn sie in der Nähe von Häusern auftauchen und keine Scheu vor Menschen zeigen.
Ferner stellt die Schweizer Regierung für den Herdenschutz weitere vier Millionen Franken (4,1 Mllionen Euro) zur Verfügung. Die Tierschutzorganisation "Gruppe Wolf Schweiz" führt auf guten Herdenschutz zurück, dass im ersten Halbjahr 2023 deutlich weniger Nutztiere gerissen wurden. Im Wallis gingen die Risse demnach um 55 Prozent, im Graubünden um 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. In den beiden Kantonen leben die meisten Wölfe.
So viele Wölfe gibt es in der Schweiz
Nach Angaben der Organisation gibt es 26 Rudel und etwa ein Dutzend Wolfspaare in der Schweiz. Und der Bestand an Wölfen in dem Land wachse weiter. (mit dpa)