Der vom Füssener Stadtrat Dr. Hans Martin Beyer gestartete Prozess, den Bau der Umfahrung mit einem 'moderierten Dialog' unter Einbindung der Bürger voranzubringen, ist in Rieden auf fruchtbaren Boden gefallen. Die pensionierten Lehrer Alfred Meiershofer und Hans Stubbe sind die Riedener Vertreter im 'Berater-Gremium' des Dialogs und bilden das Bindeglied zwischen Gemeinde und Beyer. Beide präsentierten jüngst öffentlich eine gemeinsam ausgetüftelte Trassenführung. Zu ihrem 'Riedener Konzept' gehören mehrere Kreisverkehre und ein Tunnel unter dem Forggensee (siehe Grafik). Dies sei nicht vom Gemeinderat 'legitimiert', sondern ein Entwurf, der vom Interesse an der Sache gespeist werde, betonen beide.
Es gebe Lösungen, jedoch hätten die verschiedenen Interessenlagen bisher eine vernünftige Lösung verhindert. 'Auf den ersten Blick ist das ein guter Ansatz, der zumindest für weitere Überlegungen Beachtung finden sollte', erläutert Stubbe weiter und fügt hinzu: 'Der Vorschlag erhebt keinen Anspruch auf Machbarkeit, aber auf Beachtung. Zu den Vorschlägen Stubbes und Meierhofers gehört:
- Die Brücke nach der Einfahrt zum Sportstudio Richtung Hopfen ist abzubauen und durch einen Kreisverkehr und direkte Anbindung nach Füssen, nach Hopfen und als Verbindung zu den Schlössern durch einen Kreisel zu ersetzen.
- Die Ampel an der Einmündung der bestehenden Umfahrung (B 310) in die B 16 ist aufzulösen und ebenfalls durch einen Kreisverkehr zu ersetzen. Zudem sollte dort ein Hinweisschild 'Transit Schlösser' und 'Rieden am Forggensee' aufgestellt werden.
- Die offizielle Trassenführung vom Ende der B 310 bis zum Seeufer habe einen Höhenunterschied von etwa zehn Metern zu überwinden.
'Das kann kompliziert werden', sagen die beiden Riedener und schlagen eine Untertunnelung des Forggensees zwischen dem Hafen des Segelclubs Füssen und dem Wertstoffhof vor. Diese sei mit 1400 Metern deutlich kürzer als bei den bisherigen Überlegungen.
Die Baustelle berühre die Stadt Füssen nicht unmittelbar, halte also Lärm und zusätzlichen Verkehr ab. Hopfen und das Einkaufsgebiet im Norden seien direkt über die B 310 zu erreichen. Und weiter: 'Die Anbindung des Wertstoffhofs ist in puncto Verkehrssicherheit optimal. Zu guter Letzt beginnt der Tunnelbau direkt am Ufer und tangiert damit nicht den Verkehrsfluss.'