Eine positive Bilanz der Gemeindeentwicklung im vergangenen Jahr und einen zuversichtlichen Blick auf die kommenden Monate präsentierte Germaringens Bürgermeister Kaspar Rager in Ketterschwang. Die Bürgerversammlung im Gasthaus Fischer war zugleich der Auftakt für die Versammlungen in allen Ortsteilen.
Die energetische Sanierung und die Sicherstellung der Energieversorgung war für die Gemeinde 2011 ein wichtiges Thema. In Sachen Energieeinsparung habe Germaringen Vorbildliches geleistet, indem die gemeindeeigenen Häuser nahezu auf Passivhaus-Standard gebracht worden seien. Bezüglich des schnellen Breitband-Internets sieht Rager die Gemeinde 'einigermaßen versorgt'. Nicht zufrieden mit der Versorgung seien aber die Gewerbetreibenden, die höhere Leistungen benötigten. Weitere Schwerpunkte im vergangenen Jahr waren Straßenausbesserung, die Sanierung der Hauptschule, Friedhofserneuerungen und -erweiterungen, die Ausweisung eines neuen Baugebietes in Obergermaringen (wobei es mehr Interessenten als Plätze gibt), die Einbrüche in den Kindergärten, die schlimmen Folgen des Hagelunwetters im Sommer für die Ernte und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in den Ortsteilen aufgrund des B12-Ausbaus.
Rager freute sich über das rege Vereinsleben in der Gemeinde und sprach neben den Erfolgen der Sportler und Musiker auch die aktive Seniorengruppe an. Er thematisierte auch die Unzufriedenheit über die jüngsten Entscheidungen von Bischof Zdarsas und meinte: 'Die da oben sitzen auf einem hohen Ross. Die haben keinen blassen Schimmer, wie es auf dem Dorf zugeht.'
Anschließend präsentierte Rager Zahlen, Daten und Fakten zur Gemeinde. Die finanzielle Lage sei in Ordnung. Man wirtschafte sparsam und setze die Mittel zum Wohle der Bürger ein. Knapp 1,7 Millionen Euro habe die Gemeinde im vergangenen Jahr investiert. Die Hebesätze bei Grund- und Gewerbesteuer sind seit 37 Jahren gleich und im Vergleich zu anderen Kommunen im Landkreis und in Bayern günstig.
Der Pro-Kopf-Schuldenstand der Germaringer konnte im vergangenen Jahr von 40 auf 35 Euro gesenkt werden, hinsichtlich der Steuerkraft arbeitete sich die Gemeinde auf Platz 18 von 45 Landkreisgemeinden vor. Auf Ragers Wunschliste für 2012 stehen eine ganze Reihe Projekte. 'Notgedrungen werden Gemeindemittel auch in andere Kassen fließen müssen', meinte er. Etwa für die Kliniken, die Erneuerung der Kläranlage oder die Sanierung von Wasserleitungen.
Nur wenige Anregungen nahm Rager aus Ketterschwang mit. Die Bürger trugen Weg- und Straßenschäden vor, sprachen aber auch eine Optimierung der Wertstoffentsorgung und den Internetauftritt der Gemeinde an.
Nicht zuletzt soll wieder ein Schild am Ketterschwanger Weiher aufgestellt werden, das unmissverständlich darauf hinweist, dass es sich um ein Ketterschwanger Naherholungsgebiet handelt und nicht, wie eine Frau erwähnte, um 'einen wilden Zeltplatz für Auswärtige'.