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Zeitschrift Graphische Kunst veröffentlicht Artikel über den 2011 verstorbenen Memminger Künstler

Porträt

Zeitschrift Graphische Kunst veröffentlicht Artikel über den 2011 verstorbenen Memminger Künstler

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    Zeitschrift Graphische Kunst veröffentlicht Artikel über den 2011 verstorbenen Memminger Künstler
    Zeitschrift Graphische Kunst veröffentlicht Artikel über den 2011 verstorbenen Memminger Künstler Foto: repro memminger zeitung

    Er zog am liebsten mit der Klapp-Staffelei, dem Skizzenbuch und Bündeln von Rohrfedern, Farbtuben, Pinseln und sonstigen Malutensilien hinaus in die Natur, um sich für seine Werke inspirieren zu lassen: der Memminger Künstler Otto Schlosser, der im vergangenen Jahr 86-jährig verstorben ist.

    In ihrer jüngsten Ausgabe hat ihm die Internationale Kunstzeitschrift „Graphische Kunst“, die in der Memminger Edition Curt Visel erscheint, ein Porträt gewidmet. Ottos Schlossers Sohn Robert, der selbst Künstler ist und in Hamburg lebt, hat den Artikel 'Findung der Linie' verfasst. Schon allein deshalb darf der Leser gewiss sein, dass ihn die Zeilen ganz nah an den Maler und Graphiker heranführen, dessen künstlerische Heimat – in vielerlei Hinsicht – die Provençe war, wo er jedes Jahr einige Zeit verbrachte. Dieses Boheme-Leben mit Malerfreunden im südfranzösischen Dorf Lançon beschwört Robert Schlosser ebenso noch einmal herauf, wie die Arbeit im Memminger Atelier. Auch dorthin lud Otto Schlosser regelmäßig Kollegen zum Malen und Zeichnen ein, oft legte man für ein Modell zusammen und rieb sich dann an den gegenseitigen Beurteilungen der geschaffenen Werke – neugierige Kinderblicke wurde dabei nicht geduldet.

    Kluge Analyse

    Umso genauer schaut Robert Schlosser heute auf das Werk des Vaters. Er analysiert dessen Linienführung ebenso klug, wie er die Beständigkeit seines Malstils einordnet, der allen Moden zum Trotz immer nah am Gegenständlichen blieb. Aber vor allem die Passagen darüber, wie Otto Schlosser die Motive in sich aufsog, ehe er ihnen (oft mit der Rohrfeder) Gestalt gab, sind es, die diese Abhandlung so persönlich machen – fast so, als stünde man hinter ihm an der Staffelei: ' Mit großer Geste, aus seiner ganzen Armbewegung gezeichnet, über den Malgrund sich erstreckend, werden diese energisch vorgetragenen Striche wie zu einer Art beständiger Selbstversicherung des Wissens um die richtige Linie; die Suche nach dem, die Einhegung dessen, was der Gegenstand für ihn ist.'

    Vor jeder Malreise habe Otto Schlosser eine Menge Blätter bearbeitet, heißt es an anderer Stelle. 'Mit breitem Pinsel oder Spachtel wurden pastellige oder kräftige Mischungen von Acrylfarbe oder Tuschelavierungen aufgebracht, abstrakte, ja wilde Grundlagen, für alle Fälle offen'. Manchmal hätten auch verworfene Arbeiten als Gründe für völlig neue Bilder gedient, Spuren davon seien oft noch zu entdecken. (bhb)

    Heft 'Graphische Kunst', Internationale Zeitschrift für Buchkunst und Graphik (zwei Ausgaben pro Jahr), Heft 2/2011 (Neue Folge), Edition Curt Visel, Weberstraße 36, 87700 Memmingen, Telefon (08331) 2853.

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