Ein großes Windkraft-Potenzial bescheinigt der jetzt vorgelegte Klimaschutzbericht der Gemeinde Stiefenhofen. Erarbeitet hat ihn in den letzten 14 Monaten das örtliche Energieteam in Zusammenarbeit mit dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza). Würden drei Windkraft-Anlagen errichtet, so könnten bis zu 17.000 Megawattstunden Strom erzeugt und Stiefenhofen zum Stromexporteur werden. Denn der eigene Bedarf liegt deutlich darunter. Im Gemeinderat, wo der Klimaschutzbericht vorgestellt wurde, gab es keine Äußerungen gegen diese Technologie.
Setzen die privaten Haushalte und die Wirtschaft Stiefenhofens alle Sparpotenziale um, könnte mit erneuerbaren Energien die siebenfache Menge des im Ort benötigten Stroms erzeugt werden. Aber selbst ohne eine mögliche Windkraft-Nutzung wäre Stiefenhofen laut Klimaschutzbericht im Stande, sich allein mit Hilfe der eigenen Ressourcen mit Strom versorgen. Doch die Windkraft-Nutzung sieht Edgar Nacken von der Eza auch als >. Denn: >
Immer mehr Autos
Im Bereich der Mobilität verbrauchen die Stiefenhofener heute mehr als die Hälfte aller Energie und erzeugen die meisten CO²-Emissionen. Für Nacken keine Überraschung: > Für ihn durchaus bemerkenswert: Die Zahl der Fahrzeuge in der Gemeinde nahm zwischen 2000 und 2007 um 12,8 Prozent, der Kraftstoffverbrauch um 8,8 Prozent zu.
Diese Zahlen bezweifelte Walter Hartmann: > Ermittelt wurden die Zahlen anhand von Durchschnittswerten, so Nacken. Diese schließen wenig gefahrene Kilometer, beispielsweise von Senioren, ein. So sieht der Eza-Mitarbeiter ein großes Einspar-Potenzial im Verkehrsbereich.
Aber auch die privaten Haushalte könnten wesentlich dazu beitragen, den Energiebedarf und den CO²-Ausstoß zu reduzieren. Das würde eine bessere Dämmung der Gebäude voraussetzen.
Erneuerbare Energien spielen bei der Wärmeerzeugung schon heute eine große Rolle. >, so Nacken. Vor allem Holz verwenden die Stiefenhofener dabei. Setzen sie alle Einspar-Potenziale um, könnten sich die privaten Haushalte auch hier selbst versorgen. Insgesamt könnte sich die Gemeinde zu 90 Prozent unabhängig von externen Wärmeenergiequellen machen.
Als >, hinsichtlich der CO²-Emissionen einen großen Schritt nach vorn zu gehen, sieht Nacken die Umstellung des Stroms: >. Das entspräche rund 20 Prozent der Emissionen. Die Weißachtalkraftwerke als Stromnetz-Betreiber bieten ein solches Produkt auch an. Doch auch ohne eine solche Umstellung liegt die Gemeinde hinsichtlich des CO²-Ausstoßes mit 6,2 Tonnen pro Einwohner und Jahr unter dem Bundesdurchschnitt von 9,48 Tonnen.
Keine kritischen Stimmen
Zu der Gemeinderatssitzung, in welcher der Klimaschutzbericht vorgestellt wurde, hatte Bürgermeister Anton Wolf auch Vereinsvertreter eingeladen. Erstmals tagte das Gremium deshalb in der >. Aus dem Kreis der Teilnehmer kamen keine kritischen Stimmen hinsichtlich einer möglichen Windkraft-Nutzung.
Derzeit befindet sich die Gemeinde in einem Ausschlussgebiet. Doch über deren Aufhebung wird diskutiert. Dann könnten im Bereich Schwand und Schlegelhalden Windkraft-Anlagen entstehen. Die Topographie eigne sich hier besonders gut, so Edgar Nacken von der Eza. Hier sei im weiten Umfeld auch keine Bebauung vorhanden.
Gemeinderat Erwin Berkmann, beruflich bei den Weißachtalkraftwerken tätig, verwies auf die großen Schwankungen bei der Nutzung von Sonnenenergie: >. Das sei mit der Windkraft-Nutzung möglich. Auch sein Ratskollege Albert Lacher bekannte, ein Befürworter der Windkraft zu sein: >, fragte er.