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Wiggensbach bestellt 1111 Photovoltaikanlagen

Photovoltaik

Wiggensbach bestellt 1111 Photovoltaikanlagen

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    Wiggensbach bestellt 1111 Photovoltaikanlagen
    Wiggensbach bestellt 1111 Photovoltaikanlagen Foto: irmgard rampp

    'Das Risiko war da. Aber überschaubar', betont Wiggensbachs Bürgermeister Thomas Eigstler. Denn ohne sich vorher ein Meinungsbild seiner Gemeinderäte einzuholen, hätte er den Alleingang nicht gewagt. Wovon hier die Rede ist? Davon, dass Eigstler – nicht als Bürgermeister, sondern als Geschäftsführer der Wiggensbacher Ortsentwicklungs-Gmbh – selbstständig 1111 Photovoltaikanlagen für die spätere Installation auf gemeindliche Dächer bestellt hatte.

    Den Beschluss dazu holte er erst später ein. Doch mit gutem Grund, wie er jetzt im Gemeinderat erläuterte: Weil die Einspeisevergütung zum 1. April gekürzt wurde, schlug er davor zu. So erhalte man künftig die ungekürzte Vergütung. Im Dezember hatte der Gemeinderat auf Basis einer Dachflächenanalyse beschlossen, dass auf bestimmten gemeindlichen Dächern Photovoltaikanlagen installiert werden sollen. Unter anderem lautete die Entscheidung, dass man sich solche Installationen auf dem Dach des 'Kapitel' vorstellen könnte, nicht aber auf dem der Schule. Betrieben werden sollten die Anlagen von der Ortsentwicklungs-GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Gemeinde.

    Der Alleingang Dazu kam es, als Eigstler ein Angebot für die Bestellung besagter 1111 Photovoltaikmodule erhielt. Unterbreitet wurde es von Michael Stamm, Geschäftsführer bei Solux. Die Kaufentscheidung, betonte Eigstler, musste über das Wochenende fallen. Eine ordnungsgemäße Ladung der Gemeinderatsmitglieder sei nicht mehr möglich gewesen.

    Per E-Mail wandte sich Eigstler also an die 17 Gremiumsmitglieder und bekam 15 Antworten. 'Die Tendenz zeigte in Richtung Kauf', meinte er. Also schlug er zu und bestellte die Module – nachdem er sich beim Lieferanten versichert hatte, dass sie auch rechtzeitig ans Netz gehen könnten.

    Die Inbetriebnahme Um noch in den Genuss einer ungekürzten Vergütung zu kommen, mussten die Anlagen vor dem 1. April in Betrieb genommen werden. Und dafür, so beschreibt es die Clearingstelle EEG, eine Einrichtung zur Klärung von Streitigkeiten und Anwendungsfragen im Bereich des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, ist eine feste Installation nicht erforderlich. Die 1111 Module wurden daher ausgepackt, aufgestellt und am 29. März an Glühbirnen angeschlossen.

    Die Gemeinderatssitzung Aktuell ging es darum, dass die Gemeinderatsmitglieder, die der Gesellschafterversammlung der Ortsentwicklungs-GmbH angehören, die Bestellung der Module nachträglich bestätigten. Was auch geschah. Der Gesamtgemeinderat wiederum sollte seinen Dezember-Entschluss kippen: Jetzt entstehen die Anlagen doch auf dem Schul- und nicht auf dem 'Kapitel'-Dach, was laut Eigstler aus 'ortsgestalterischen Aspekten heraus' der Wunsch mehrerer Gemeinderäte war. Drei Gegenstimmen gab es dafür. Zudem stimmte das Gremium der Verpachtung der Dachflächen an die GmbH zu und einem Kredit an selbige in Höhe von 785 000 Euro brutto. Darin enthalten sind die Kosten für die Module (470 000 Euro) sowie für die Installation (315 000 Euro).

    Die Zukunft Auf die Inbetriebnahme der Anlagen im kaufmännischen Sinn soll nun die richtige folgen: Bis Ende Mai, so Eigstler, sollen alle Module installiert sein.

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