Die Bürger von Bad Grönenbach müssen für ihr Wasser künftig tiefer in die Tasche greifen. Entsprechend der neuen Gebührenkalkulation hat sich der Marktrat entschlossen, die Grundgebühr um das Sechsfache anzuheben und die Wassergebühr um knapp 20 Prozent zu erhöhen. "Das ist ein schwieriges Thema", erklärte Bürgermeister Bernhard Kerler.
Seit dem Jahr 2005 beträgt der Wasserpreis 98 Cent pro Kubikmeter und die Grundgebühr sieben Euro. Im Kalkulationszeitraum der vergangenen drei Jahre ist nun ein Verlust in Höhe von 41000 Euro angefallen. Geschäftsstellenleiter Werner Endres erläuterte, dass dies auf eine Verdoppelung der Stromkosten zurückzuführen ist. Grund dafür sei hauptsächlich der Wegfall des Nachttarifs. Zudem seien in den vergangenen Jahren Wasserverluste von bis zu 30 Prozent aufgetreten. "Wir haben jedes Jahr ein paar Wasserrohrbrüche", fügte Bürgermeister Kerler an. Das Leitungsnetz sei in manchen Bereichen in die Jahre gekommen ist.
Werner Endres stellte drei mögliche Gebührenmodelle vor. Demnach müsste die Wassergebühr bei einer gleichbleibenden Grundgebühr von sieben Euro auf 1,33 Euro pro Kubikmeter angehoben werden. Bei 42 Euro Grundgebühr wäre ein Wasserpreis von 1,15 Euro notwendig. Als Kompromisslösung wären laut Endres auch 35 Euro Grundgebühr und 1,19 Euro Wassergebühr möglich gewesen. Eine Umlegung der Grundgebühren auf Einwohner oder Großvieheinheiten in der Landwirtschaft wollte er dem Ratsgremium nicht empfehlen. Hier sei die Datenerfassung sehr aufwendig und schwierig. Der Geschäftsstelleleiter betonte, dass bei einer höheren Grundgebühr vor allem Haushalte mit kleinem Wasserverbrauch mehr belastet würden.
Fixkosten abdecken
Ratsmitglied Roland Koch fügte an, dass dies vor allem Alleinstehende und ältere Mitbürger treffe. Bei niedriger Grundgebühr seien hingegen die Großverbraucher und die Landwirtschaft finanziell stärker betroffen. Zweiter Bürgermeister Franz Dorn signalisierte, dass man um eine Erhörung nicht herumkomme. Rat Gerhard Trunzer mahnte an, dass die Wassergebühren im Vergleich zu anderen Gemeinden eher teuer seien. Er sprach sich dafür aus, die Grundgebühr zu erhöhen, um damit die Fixkosten abzudecken. Um die Kosten insgesamt zu senken, soll der Wechsel des Stromanbieters ins Auge gefasst und die aufgetretenen Wasserverluste näher beleuchtet werden.
Letztlich beschlossen die Markträte eine Anhebung der Grundgebühr auf künftig 42 Euro pro Jahr und einen Anstieg der Wassergebühr von 98 Cent auf 1,15 Euro je Kubikmeter.
Wasser wird in Bad Grönenbach künftig teurer. Unser Bild zeigt den Kneipp-Brunnen auf dem Marktplatz. Foto: Schmid