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Warum Pfleger gute Mathenoten brauchen

Allgäuer Berufsoffensive

Warum Pfleger gute Mathenoten brauchen

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    Warum Pfleger gute Mathenoten brauchen
    Warum Pfleger gute Mathenoten brauchen Foto: AZ Infokasten

    Dass man als Krankenpfleger gut in Mathematik sein muss, war dem Mittelschüler Markus und seinem Freund Fabian neu. Aber für die zwei Achtklässler aus der Lindenschule wäre das keine Hürde: Beide hatten im Zwischenzeugnis eine Eins. Die Jugendlichen und einige weitere Schulkameraden haben jetzt im Klinikum den Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers unter die Lupe genommen. Ihr Resümee: 'Ein interessanter Job.' Warum angehende Stationspfleger und ihre Kolleginnen gute Mathenoten brauchen: Weil sie tagtäglich ausrechnen müssen, wie viel von einem Medikament sie den Pa- tienten zu verabreichen haben. Das hängt oft von Gewicht und Körpergröße der Kranken ab. 'Vor allem Dreisatz- und Prozentrechnungen sind wichtig', betont Krankenpflege-Lehrerin Kathrin Kreutzer und warnt: 'Wenn man da Fehler macht, kann es gefährlich werden.' Wichtig ist auch, dass die Schüler nicht zu jung in die dreijährige Ausbildung starten: 'Im zweiten Jahr sollten die Lehrlinge 18 Jahre alt werden, denn dann fallen Nachtdienste an. Und die dürften sie nicht machen, wenn sie noch minderjährig wären', erklärt Kreutzer. Markus ist 15. Für ihn hätte 'Schichten' durchaus seinen Reiz: 'Dann hätte ich immer andere Arbeitszeiten. Mal nachmittags frei, mal morgens, mal abends.' Nicht so gut gefällt dem Achtklässler dagegen die Schweigepflicht, an die er sich als Krankenpfleger halten müsste: 'Man darf außerhalb der Arbeit nicht über die Fälle auf Station reden', sagt Kreutzer. Das durchzuhalten, stellt sich Markus schwer vor: 'Wenn man nach Feierabend mit der Familie ins Gespräch kommt und aufpassen muss, was man erzählt.' Kaum ausgeredet, klingelt das?Handy seines Nebensitzers Fatim.?'In einer Prüfung?wärst du jetzt?durchgefallen',?sagt Kreutzer über?die Vorschriften in?der Pflegeschule.?Angela Brunner,?Lehrerin an der?Lindenschule, nickt: 'Bei uns muss man vor Schulaufgaben auch die Telefone abgeben.' Viele praktische Übungen Wer Krankenpfleger wird, macht viele praktische Übungen: Die Absolventen haben während der dreijährigen Ausbildung 2500 Praxisstunden und 2100 theoretische. Bei den Übungen lernen sie etwa, wie man Kranke wäscht. Lindenschülerin Sabrina hält es für unmöglich, einen kräftigen Patienten zu versorgen: 'Ich glaube, ich bräuchte bei allem Hilfe', sagt die 13-Jährige. Lehrerin Erika Haas schüttelt den Kopf: 'Es gibt pfiffige Methoden, wie man Leute bewegen kann.' Es sei wichtig, die Eigenbewegung des Patienten zu unterstützen.

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