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Von der Ostsee ins Westallgäu

Lindenberg

Von der Ostsee ins Westallgäu

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    Die Westallgäu-Bayerischer Bodensee Fördergesellschaft (WBF) hat seit wenigen Tagen einen neuen Geschäftsführer: Unter 30 Bewerbern erhielt der 35-jährige Frank Seidel den Zuschlag. Er ist Diplom-Ingenieur für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung und bringt Erfahrungen mit "Leader+"-Projekten und der Erarbeitung von Entwicklungskonzepten für Kreise und Kommunen mit.

    Der Kontrast aus Bergen und See reizt Seidel besonders an seiner neuen Aufgabe - denn seine Heimatstadt ist Rostock: "Und dort ist alles so flach wie ein Spiegel". Im Verkehrsbereich hat er in der Region gänzlich andere Strukturen vorgefunden ("es gibt sehr viele Kurven hier") und eine "tolle Landschaft mit einem traditionellen Siedlungsraum". Im Gegensatz zu seiner Heimat in Mecklenberg-Vorpommern hat er hier nur wenige Häuser entdeckt, "die nicht passen". Die Region habe ein sehr großes Potenzial, ist sich Seidel sicher. Und es wird seine Aufgabe sein, dieses Potenzial weiter zu fördern. Dabei will er an das vorhandene regionale Entwicklungskonzept (REK) anknüpfen, das ihm seine Vorgängerin Gwendolin Dettweiler übergeben hat. Sie hat das West- gegen das Ostallgäu getauscht und die Geschäftsführung der Allgäuer Moorallianz in Marktoberdorf übernommen.

    Die gute Vorarbeit will Seidel innerhalb der nächsten drei Jahre fortführen - "und eventuell auch andere Schwerpunkte setzen". So bringt er Erfahrungen im Bereich der erneuerbaren Energien mit ins Allgäu und an den Bodensee. Bis 2013 ist sein Vertrag befristet. Denn nur so lange läuft die Leader-Förderung für die WBF.

    "Nicht alles ist bis dahin umsetzbar", weiß Lindenbergs Bürgermeister Zeh. Aber er gibt als mögliche Schwerpunkte das Weißtannenprojekt, die Entwicklung im Tourismus-Sektor mit der Ausschilderung von Rad- und Wanderwegen und eine Optimierung der Zusammenarbeit mit dem "Käsestraßen"-Projekt vor.

    Auch bei der anstehenden Anschaffung neuer Marktstände mehrerer Kommunen im Landkreis sowie dem Lindenberger Hutmuseums sieht Zeh die WBF und damit Seidel gefordert, denn auch dort sollen Leader-Fördermittel fließen. Angesichts der vielen Projekte konnte sich, so Zeh, die WBF "niemanden leisten, der ein Jahr Einarbeitungszeit braucht". So überzeugte Seidel mit seinen in Mecklenburg-Vorpommern gemachten Erfahrungen: "Er kennt sich aus mit Fördermaßnahmen" (Zeh).

    Priorität hat für den neuen Geschäftsführer die Kontaktaufnahme zu den Bürgermeistern der 20 beteiligten Gemeinden. In den ersten Gesprächen fühlte er sich bereits "willkommen geheißen".

    Hochdeutsch habe man mit ihm gesprochen, "so war der Einstieg nicht so schwierig". Für erste private Erkundungen der neuen Heimat fehlte ihm noch die Zeit: "Wandern war ich noch nicht". Denn derzeit sucht Seidel eine Wohnung in Lindenberg. Noch pendelt er zwischen einer Ferienwohnung und seinem Wohnsitz in Rostock hin und her. Das soll sich schnellstmöglich ändern.

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