Ein Standort mit Bezug zur Allgäuer Landschaft sollte es sein. Genau den haben vier Ingenieure in Maierhöfen gefunden - und sich deshalb in der Argentalgemeinde mit ihrer "IT-Werkstatt" angesiedelt. In einem markanten Neubau im Gewerbegebiet "Am Gehrenbach" sind die selbstständigen Ingenieure seit September untergebracht und haben von hier freien Blick über Wiesen, Wälder sowie Iberg und Kugel. "Ein solches Investment ist in einer Gemeinde wie der unseren nicht selbstverständlich", stellt Maierhöfens Bürgermeister Martin Schwarz fest. Zehn Arbeitsplätze sind entstanden, fünf weitere haben Platz in dem Neubau.
Durchaus emotionale Gründe haben Martin Metzger und Maria Anna Piendl bewogen, in Maierhöfen zu investieren: "Wir wollten einen schönen Platz für das Gebäude." Da Metzger und seine Ingenieurskollegen Kai Horlacher, Martin Dowe und Christian Hauß bislang in Isny tätig waren, lag es nahe, zunächst dort nach einem Grundstück zu suchen. Auch nach Monaten habe er dort kein passendes Angebot auf dem Tisch gehabt, so Metzger. Dann wurde er auf das Gewerbegebiet in Maierhöfen aufmerksam, nahm Kontakt mit Bürgermeister Schwarz auf. Schon wenige Wochen später wurde das Grundstück verkauft. Die einsetzende Wirtschaftskrise ließ Metzger und seine Partner zögern, doch dann wagten sie den Schritt. Beim Gebäude setzten sie auf heimische Handwerker, vornan das Maierhöfener Unternehmen Holzbau-Zeh. So entstand in wenigen Monaten ein Niedrigenergiehaus, das mittels Erdwärme geheizt wird.
Insgesamt 600 Quadratmeter Nutzfläche stehen zur Verfügung; eine Erweiterung ist möglich.
Schon die ersten Monate am neuen Standort zeigen den Ingenieuren, dass ihre Entscheidung richtig war. "Die neuen Räume inmitten der herrlichen Allgäuer Landschaft wirken auf die Menschen. Die Lebensqualität erhöht sich. Schließlich verbringen wir hier täglich viele Stunden", unterstreicht Martin Dowe. Sein Ingenieurbüro entwickelt Werkzeugüberwachungssysteme für Automobil-Hersteller und -Zulieferer und ist damit bei Unternehmen wie Bosch, Continental, Daimler, BMW und Volkswagen in insgesamt 23 Ländern präsent.
Und auch Martin Metzger erlebt, wie sich das neue Umfeld positiv auswirkt: "Die Gesprächsatmosphäre untereinander und mit Kunden ist eine ganz andere, mit den Kühen auf dem Feld oder Langläufern auf der Loipe gibt es stets einen positiven Aufhänger."
Metzger entwickelt Software und Elektronik für Laborautomationssysteme. Kai Horlacher entwickelt Software speziell für die holzverarbeitende Industrie und nutzt die Räumlichkeiten auch für Schulungen. Das war auch einer der Beweggründe für die Ingenieure, ein Gebäude gemeinsam zu nutzen: "Wir benötigen nur einen Schulungsraum und können auch Infrastruktur vom Internetanschluss bis zur Kaffeemaschine gemeinsam nutzen", so Metzger.
Bislang bringt der Standort Maierhöfen nur Vorteile für die Ingenieure. Und Maria Anna Piendl ergänzt: "Zudem bietet der Ort alles an Infrastruktur, was für benötigen, sei es die Bäckerei, die Metzgerei oder ein Hotel für Geschäftspartner."