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Viele wollen umbuchen

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Viele wollen umbuchen

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    Viele wollen umbuchen
    Viele wollen umbuchen Foto: Olaf Winkler

    Das Reiseziel Ägypten hat derzeit eigentlich Saison: Luft- und Wasser-Temperaturen knapp unter 25 Grad laden auch Anfang Februar zum Baden ein. Doch die politische Lage hat das Interesse an einem Urlaub im Land der Pharaonen schlagartig auf den Nullpunkt sinken lassen. So die übereinstimmenden Erfahrungen der Reisebüros im Westallgäu.

    Wer in den nächsten Tagen in das nordafrikanische Land fliegen wollte, kann kostenlos stornieren oder umbuchen. Wer allerdings die Faschings- oder Osterferien dort verbringen wollte, der muss abwarten, wie sich die Situation entwickelt. Denn: Die Reiseveranstalter orientieren sich nur kurzfristig an den Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes.

    Am vergangenen Samstag hat Bernd Künzel vom Westallgäuer Reisebüro "Komm mit" in Lindenberg die bislang letzte Reise nach Ägypten gebucht: "Die Kunden wollten das unbedingt und sind überzeugt, dass sie in ihrem Hotel von möglichen Demonstrationen nicht betroffen sind". Weniger sorglos sind andere Kunden von ihm: "Schon jetzt melden sich Kunden, die im März reisen wollen und am liebsten sofort umbuchen würden". Das freilich ist mit hohen Stornokosten verbunden und die scheuen seine Kunden.

    Als alternative Ziele sieht Künzel vor allem die Kanaren und Mallorca: "Dort ist es zwar noch nicht so warm, aber die Mandelblüte dort ist ja auch sehr reizvoll".

    Zwei Westallgäuer Ehepaare aus seinem Kundenkreis weiß Charly Giselbrecht-Nausester vom Reiseservice Allgäu-Bodensee in Weiler derzeit im ägyptischen Badeort Hurghada. "Im März stehen die nächsten Abreisen an. Und diese Kunden haben sich auch schon gemeldet und wollen wissen, was los ist". Da für den März noch keine kostenlosen Umbuchungen oder Stornierungen möglich sind, kann er sie nur vertrösten: "Aber natürlich schauen wir schon nach Alternativen, falls sich bis dahin die Lage nicht normalisiert hat". Neben den Kanaren empfiehlt er auch Marokko als Ausweichziel.

    Cornelia Schädler vom Lindenberger Reisebüro Barbara musste die geplante Nil-Kreuzfahrt für einen Westallgäuer Kunden stornieren, der am heutigen Donnerstag nach Ägypten geflogen wäre: "Jetzt bleibt er zunächst daheim". Sie sieht Probleme auf die Reisebranche zukommen, wenn die Krise auch im Frühjahr noch andauert: "So viele Alternativen gibt es nicht. Die Kanaren sind in den Osterferien schnell ausgebucht".

    Gleich mehrere Kunden hat Sonja Prinz von Prinz-Reisen in Ebrats-hofen in den letzten Tagen auf die Kanaren umgebucht, wobei eine Aufzahlung aufgrund des höherwertigen Hotels fällig wurde. Mancher Anruf hat sie bereits von Kunden erreicht, die im März oder April nach Ägypten reisen wollen: "Natürlich will jeder mit einem guten Gefühl in den Urlaub fliegen. Entsprechend groß sind jetzt die Sorgen", registriert Prinz.

    In einer solchen Krisensituation könne das Reisebüro vor Ort seine Stärken zeigen, stellt Günther Schupp vom Lindenberger Reisebüro fest: "Wer im Internet bucht, muss sich selbst kümmern und hängt in Telefon-Warteschleifen. Wir sind jedoch als Ansprechpartner verfügbar und kümmern uns um Alternativen."

    Derzeit keine Kunden in ägyptischen Gewässern hat Holdenried Reisen in Heimenkirch. "Die nächste Nilkreuzfahrt beginnt am 15. Februar. Wir warten noch auf die Entscheidung der Reederei, ob sie stattfindet", sagt Peter Zick. Der nahe Abreisezeitpunkt hat bereits zu zahlreichen Kunden-Nachfragen geführt.

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