Der Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather hat sich erneut an die Staatsregierung gewandt. Der Grund: Das Veterinäramt Unterallgäu ist trotz kurzfristiger Geschäftsaushilfen noch immer unterbesetzt. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Unterallgäu hervor. Seit 13 Jahren macht Weirather demnach auf den "dramatischen personellen Engpass im Unterallgäuer Veterinäramt aufmerksam". Vor allem im Hinblick auf den Tierskandal in Bad Grönenbach habe sich die Situation weiter zugespitzt. Die etlichen Hilferufe des Landrats der letzten Jahre seien nicht nennenswert erfolgreich gewesen. Nun kam die Antwort von Staatsminister Glauber: Mehr als eine zusätzliche Arbeitskraft werde es nicht geben. Weirather hält diese Unterstützung für "eine Farce". Er wendet sich erneut an den Staatsminister: „Wir sind in eklatanter Weise unterbesetzt und können mit dem vom Freistaat Bayern zur Verfügung gestellten Personal unserem gesetzlichen Auftrag nicht nachkommen." Weil das Veterinäramt staatliche Aufgaben übernimmt, entscheidet auch die Staatsregierung über die Anzahl der dortigen Stellen. Momentan hat das Veterinäramt Unterallgäu viereinhalb Stellen. Demnächst soll, zunächst befristet auf zwei Jahre, eine zusätzliche Kraft kommen. Doch würde diese Stelle die Gesamtsituation allenfalls ein wenig lindern, so Weirather. In seinem Schreiben fordert er weitere Verstärkung. Das Veterinäramt kümmert sich um Tierschutz, Tierseuchenbekämpfung, Lebensmittelsicherheit, Arzneimittelüberwachung und die Überwachung von tierischen Nebenprodukten. Seit dem Tierskandal fällt noch mehr Arbeit für die Mitarbeiter an. „Zusätzlich zur alltäglichen Arbeit müssen wir nun die Vorkommnisse in drei Großbetrieben aufarbeiten, was viel Arbeitskraft bindet“, sagt Veterinäramtsleiter Dr. Alexander Minich. Weirather ist der Meinung, das Ministerium müsse den tatsächlichen Personalbedarf der Veterinärämter ermitteln. Und dann festlegen, in welchem Ausmaß die Veterinäre welche Aufgaben erledigen sollen.
Nach Bad Grönenbacher Tierskandal: Die Lage ist "nach wie vor prekär"