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Verwaltung und Experten diskutieren über schnelles Internet in Memmingen

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Verwaltung und Experten diskutieren über schnelles Internet in Memmingen

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    Verwaltung und Experten diskutieren über schnelles Internet in Memmingen
    Verwaltung und Experten diskutieren über schnelles Internet in Memmingen Foto: dpa

    Funk oder Glasfaser? Auf welchem Weg das schnelle Internet in die Memminger Stadtteile kommen soll, darüber gingen jetzt auch bei einem Informationsabend in Volkratshofen die Meinungen auseinander. Sprachen sich etliche Besucher für die Glasfaserlösung als Technik der Zukunft aus, forderten andere Funk und vor allem eine zeitnahe Versorgung mit schnellem Internet.

    Auf dem Podium warb man für eine Funklösung. 'Wir möchten Sie überzeugen, dass Sie mit der gefundenen Lösung zuverlässig ein schnelles und stabiles Internet bekommen', sagte Stefan Schachenmayr, Leiter des städtischen Amts für Informations- und Kommunikationstechnik, den rund 100 Zuhörern. Die 'gefundene Lösung', das sei ein bereits geschlossener Vertrag der Stadt mit der Firma Allgäu-DSL. 'Wir haben den Vertrag. Im Prinzip könnten wir sofort anfangen mit dem Ausbau', erklärte Daniel Albert von Allgäu-DSL.

    Wie berichtet, hatte sich bei der vorangegangenen Bürgerversammlung in der Memminger Kernstadt die Mehrheit der Bürger für eine erneute Auseinandersetzung mit dem Thema im Stadtrat ausgesprochen. Gemäß den kommunalrechtlichen Vorgaben muss sich das Gremium nun noch einmal damit beschäftigen.

    Der Termin steht bereits fest: Es ist Dienstag, 25. Oktober. Bei seiner nächsten Sitzung könnte das Stadtratsplenum theoretisch den bereits geschlossenen Vertrag kippen. 'Dafür haben wir eine Demokratie', betonte Schachenmayr bei der Versammlung. Und: 'Wir wollen als Stadtverwaltung niemanden überrollen.' Außerdem räumte er ein: 'Wir haben die Öffentlichkeitsarbeit vielleicht unterschätzt.'

    Die Kosten für eine Glasfaserlösung wären aber hoch, machte Schachenmayr deutlich. 'Das günstigste Angebot liegt bei 930.000 Euro.' Der Richtfunk würde dagegen für die Stadt kostenfrei von Allgäu-DSL ausgebaut.

    'Alle kleinen Gemeinden um uns herum setzen auf Glasfaserkabel. Nur die Stadt Memmingen kann es sich für ihre Stadtteile nicht leisten', kritisierte Heike Essmann, Sprecherin der 'Breitbandinitiative Memmingen'.

    'Bis zu 100 000 Euro'

    Alfred Wöcherl (Lachen), Berater der Kommunen für den Breitbandausbau im Auftrag des Wirtschaftsministeriums, informierte, dass jede Kommune, 'nicht jeder Stadtteil!', mit maximal 100 000 Euro im Breitbandausbau vom Freistaat gefördert werde. Eine Gemeinde mit 500 Einwohnern bekomme also genauso viel wie ganz Memmingen.

    Zur entstehenden Strahlung erklärte Clemens Mehnert vom Landesamt für Umwelt (Hof), dass die Belastung durch stationären Richtfunk sehr gering sei. 'Richtfunk-Immissionen sind vernachlässigbar', sagte der Physiker. Ganz anders als beim Mobilfunk würden dabei die gesetzlichen Grenzwerte nur in geringem Maße ausgeschöpft.

    Die meisten Fragen richteten sich an Daniel Albert. Ja, die Firma sei solvent, sie gehe mit dem Ausbau in Vorleistung, sagte er. 'Wir bauen, danach kommen die Kunden zu uns.' Für den notwendigen Sichtkontakt von der Haus- zur Verteilantenne sorge Allgäu-DSL. 'Auch für die, die in einer Senke im Wald wohnen, wurde bisher immer eine Lösung gefunden.'

    'Wann kann ich damit rechnen, aus dieser digitalen Sackgasse rauszukommen?', fragte ein Bürger. Für den Ausbau brauche Allgäu-DSL sechs bis neun Monate, erklärte Albert.

    Im Gegensatz dazu müsse man mit einer Verzögerung von zwei Jahren rechnen, wenn das Verfahren neu aufgerollt würde, gab Schachenmayr zu bedenken.

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