Den Pflegenotstand hat die Vereinigte Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi bei einer Tagung in Marktoberdorf (Ostallgäu) thematisiert. "Schon heute werden Kopfprämien bis zu 10000 Euro bezahlt, um Pflegepersonal für Krankenhäuser anzuwerben", sagte Verdi-Gesundheitsexpertin Ellen Paschke vor Krankenhausvertretern vom Bodenseeraum bis Murnau.
"Kaum jemand will mehr den Pflegeberuf ergreifen", stellte Jutta Aumüller vom Verdi-Bezirk Kempten/Allgäu für die Region fest. Arbeitsdruck, Überstunden und daraus resultierende Krankheiten wie Burn-out trieben die Pflegekräfte aus dem Beruf. Verschärft werde die Pflegesituation durch die neuerliche Gesundheitsreform, die 2011 und 2012 zu 2,3 Milliarden Euro weniger in den Krankenhauskassen führe, sagte Paschke. Für einen "aktiven Arbeits- und Gesundheitsschutz" an Krankenhäusern setzt sich Verdi mit der Kampagne "Krankenhaus 2011 - Aufwerten - Entlasten - Der Druck muss raus" ein.