Vom "Aufbruch in schwierigen Zeiten" sprach Vorstandsvorsitzender Magister Willi Fritz bei der Aktionärsversammlung der Raiffeisen Holding Kleinwalsertal. "Mit verschiedenen Maßnahmen haben wir ganz besondere Akzente gesetzt, die einmal in Zukunft als Meilensteine für die Talentwicklung betrachtet werden", ist er überzeugt. Wie bereits berichtet, hat die Holding mit dem Bau des Ifenhotels als derzeit größtem Hotelbauprojekt in Vorarlberg, der Umsetzung der Bioenergie Hirschegg sowie der Beteiligung an der Kleinwalsertaler Bergbahn AG, die jetzt die Ifenlifte gekauft hat, große Projekte am Laufen. Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Kessler sprach "in Anbetracht der schwierigen Lage" von einem "hervorragenden Ergebnis".
Wie Willi Fritz mitteilte, hatte die Raiffeisenbank AG Kleinwalsertal als wichtigste Beteiligung der Holding mit der Finanzkrise erhebliche Bewertungskorrekturen im Wertpapier-Eigenbestand vornehmen müssen - das Betriebsergebnis lag rund acht Millionen Euro unter den Werten des Vorjahres. Damit betrug die Dividende laut Vorstand Herbert Fritz 2008 etwa die Hälfte der drei vorherigen Spitzenjahre - dies hatte gravierende finanzielle Auswirkungen auf die Holding.
Chancen sieht Magister Willi Fritz vor allem im Erwerb der Ifenlifte. Er betonte: Manchem im Tal wäre es vielleicht lieber, wenn die Lifte allein in Talhand wären - er sei aber überzeugt, dass nur die Kleinwalsertaler Bergbahn AG die nötigen Mittel und das Wissen hätte, den "Rohdiamanten" zu schleifen.
Vorstand Julian Müller blickte auf weitere Projekte der Raiba Holding, hob hier vor allem auch das Thema eFitness hervor. 100000 Euro leistet die Holding an Startfinanzierung für den neu gegründeten Verein "eTourism Foundation". Damit beschreitet sie Neuland, indem sie erstmals ihren Wirkungskreis bewusst über die Talgrenzen ausweitet. Das Kleinwalsertal wird damit für Neuentwicklungen der Stiftung als Pilotprojekt fungieren, die Veranstaltung eTourism Dialog ist ans Kleinwalsertal gebunden.
Auch etliche kleinere Maßnahmen wurden 2008 gefördert - laut Müller bewilligte die Raiffeisen Stiftung rund 90 Projekte. Das Engagement reichte vom Bolzplatz in Mittelberg bis zur Kulturförderung.
Verbandsrevisor Jürgen Kessler bezeichnete den Förderauftrag der Holding im Kleinwalsertal als einzigartig und fügte an: "Ich hoffe, es kommen wieder dicke Jahre, dann könnt Ihr noch mehr fördern." Bürgermeister Werner Strohmaier betonte: Für die Talgemeinschaft sei die Arbeit der Holding enorm wertvoll, oft sei man dadurch Mitbewerbern um eine Nasenlänge voraus.