Alles begann mit einer gemeinsamen Bergtour vor drei Jahren. Als der Sonthofer Jonas Spengler zusammen mit den Brüdern Markus und Tobias Hallermann aus dem Kleinwalsertal im Gebirge ein GPS-Gerät ausprobierten, stellten sie fest, wie viel ungenutztes Potenzial die Technologie noch bereithält. "Wir wollten Outdoor-Sportlern das Leben leichter machen und die Routenplanung für Erlebnisse in der Natur erleichtern", erzählt Markus Hallermann. Sie entwickelten eine Technologie, die es jedem Bergsteiger, Wanderer oder Mountainbiker ermöglicht, seine eigenen Touren zu planen.
Auch dann, wenn der Sportler sich in der Region selbst nicht auskennt. "Bei uns muss niemand Karten lesen können", sagt Hallermann. Für ihre Idee gewannen die Freunde beim Gründerwettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie einen Preis. Inzwischen ist aus der ausgezeichneten Idee ein Unternehmen geworden. Der Informatiker und Soziologe Jonas Spengler, der Physiker Markus und der Maschinenbauer Tobias Hallermann haben gemeinsam eine Firma gegründet. Sie trägt den Namen "Komoot" - im Dialekt der Gründer das Wort für einfach und praktisch. Ihre Anforderungen an ihr eigenes Produkt. Verstärkt wurde das Team durch den Physiker Christoph Lingg (ebenfalls aus dem Kleinwalsertal), den Informatiker Daniel Gard und den Geoinformatiker Jan Torben Heuer. Sitz der Firma ist Berlin, wo die meisten Teammitglieder leben.
Zusammen entwickelte die junge Mannschaft eine neuartige Routenplanung. Für jeden beliebigen Standort (in Deutschland, Österreich und der Schweiz), für jede Sportart und für jeden Zeitrahmen berechnet das Programm die zur persönlichen Fitness passende Route. Diese kann auf das iPhone und verschiedene GPS-Geräte geladen oder einfach ausgedruckt werden.
In Zusammenarbeit mit der TU Berlin und finanziert durch ein Startup-Programm des Bundes, begann das junge Unternehmen mit der Umsetzung des Online-Dienstes und einem Zusatzprogramm ("App") für iPhones. Die ersten Funktionen gingen vor wenigen Wochen online. "Die Resonanz hat alle Erwartungen übertroffen", sagt Hallermann. So wurde das iPhone-Programm schon in den ersten Wochen mehr als 15000 Mal heruntergeladen. Inzwischen ist auch das Kernstück, die Tourenplanung im Internet verfügbar. Gegen eine Grundgebühr können Freizeitsportler die Routenplanung in Anspruch nehmen.
Gründerwettbewerb gewonnen
Mit ihrer Technologie gehörten die Jungunternehmer aus dem Allgäu und Walsertal heuer zu den Gewinnern von "Weconomy", einem Gründerwettbewerb des Handelsblatts. Neben Blogs, Sportartikelherstellern, Hotels und Tourismusdienstleister nutzen auch Tourismusregionen wie das Kleinwalsertal und Kitzbühel die Komoot-Technologie. Auf den Internetseiten der Urlaubsziele können Gäste und Einheimische Routenpläne für verschiedene Touren herunterladen.