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Tito Tarantula: Band aus amerikanischem Kult-Horrorfilm rockt im Kaminwerk in Memmingen

Konzert

Tito Tarantula: Band aus amerikanischem Kult-Horrorfilm rockt im Kaminwerk in Memmingen

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    Tito  Tarantula: Band aus amerikanischem Kult-Horrorfilm rockt im Kaminwerk in Memmingen
    Tito Tarantula: Band aus amerikanischem Kult-Horrorfilm rockt im Kaminwerk in Memmingen Foto: andreas schã¶we

    Die Vorgeschichte: 1992 in Los Angeles vom mexikostämmigen Sänger und Gitarristen Tito Larriva gegründet, tingeln Tito & Tarantula (benannt nach dem 1955 gedrehten Science-Fiction-Horror-Film "Tarantula") ein paar Jährchen als Spaßprojekt durch die Clubs der Stadt. Mitte der 1990er wird Regisseur Robert Rodriguez auf die quirlige Truppe aufmerksam. Rodriguez verhilft Larriva zu einer Nebenrolle im Film "Desperado" (1995) - die Band steuert für den entsprechenden Soundtrack drei Songs bei. Clooney). Dort treten Tito & Tarantula als Hausband der von Vampiren betriebenen Titty Twister Bar auf. Das dort intonierte "After Dark" avanciert nicht zuletzt aufgrund der Popularität des Films zum bis heute erfolgreichsten Song des Vierers und beschert den Amerikanern den Durchbruch als Rock-Act.

    Ein Jahr später bucht Rodriguez, inzwischen ein Freund und Förderer des Quartetts, Tito & Tarantula für seinen Kult-Streifen > (eine Mischung aus Komödie, Roadmovie, Vampir- und Splatterfilm unter anderem mit George Tito & Tarantula sind somit nicht nur für Rock-Freaks attraktiv: Unter den gut 300 Zuschauern tummeln sich auch Cineasten, die verzückt der ebenso eigenwilligen wie souveränen Mischung aus Blues-Grooves, mexikanischer Folklore, Western-&-Country-Nuancen, dezent-psychedelischen Elementen und düster-sphärischen Film-Noir-Anwandlungen lauschen.

    Larriva selbst, der die Show mit dem akustisch-folkloristischen Western-Song > eröffnet, agiert meist zurückhaltend-distinguiert, lässt sich aber auch nicht lumpen und zu dieser oder jener Anekdote hinreißen.

    So erfährt das Publikum zum Beispiel, dass > durch eine Hamburger Dame inspiriert wurde, die auf der Reeperbahn arbeitete (>). Oder dass die Grundidee zu > seine elfjährige Tochter lieferte.

    Zum Schluss hin zieht der Maestro in Sachen Härtegraden ordentlich an: > beginnt als gemütliche Singer/Songwriter-Nummer, entwickelt aber zum Refrain hin einen explosiven Charakter; bei > lassen Guns NRoses, Mötley Crüe & Co. grüßen. Zu > wird ein Hendrix-verdächtiges Solo gezockt - Zuschauer dürfen sich als Backing-Tanzgruppe auf die Bühne gesellen. Und der offizielle Schlusspunkt in Form von > mutet an wie stahlgehärtete ZZ Top.

    Die Zugabe besteht gleich aus purem PunknRoll und den erstaunlich aggressiv vorgetragenen Stücken > und >, bevor nach einer faszinierenden Stunde und ebenso faszinierenden 40 Minuten der Schlussakkord im Kaminwerk verhallt - Caramba!

    > als Anheizer

    Die Lokalmatadoren > dürfen mit ihrer Mischung aus Monster-Magnet- und Danzig-Sounds als Anheizer fungieren. Musikalisch recht adrett, ist der noch jungen Truppe ihre Unerfahrenheit auf der Bühne aber ständig anzumerken. Dennoch: Es sind schon Combos mit entschieden weniger Beifall aus dem Kaminwerk verabschiedet worden.

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