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Tierskandal Bad Grönenbach - Prozess gegen Landwirte (25, 68) gestartet

Staatsanwalt spricht von katastrophalen Zuständen

Tierskandal Bad Grönenbach - Prozess gegen Landwirte (25, 68) gestartet

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    Am heutigen Dienstag hat der Gerichtsprozess zum Tierskandal in Bad Grönenbach begonnen. Vor zahlreichen Medienvertretern und Zuschauern nahmen der 68-jährige und 25-jährige Landwirt auf der Anklagebank platz.
    Am heutigen Dienstag hat der Gerichtsprozess zum Tierskandal in Bad Grönenbach begonnen. Vor zahlreichen Medienvertretern und Zuschauern nahmen der 68-jährige und 25-jährige Landwirt auf der Anklagebank platz. Foto: Fabian Mayr

    Am heutigen Dienstag hat der Gerichtsprozess zum Tierskandal in Bad Grönenbach begonnen. Vor zahlreichen Medienvertretern und Zuschauern nahmen der 68-jährige und 25-jährige Landwirt auf der Anklagebank Platz. Die beiden Angeklagten wirkten von Beginn an gefasst.

    Schlimme Details

    Zu Beginn des Verfahrens wurde vom Oberstaatsanwalt knapp eineinhalb Stunden lang die Anklageschrift verlesen. Die beiden angeklagten Landwirte nahmen die Anschuldigungen überwiegend teilnahmslos entgegen und zeigten keine Reaktionen. In der Anklageverlesung wurde auf sämtliche der 54 betroffenen Kühe, Bullen und Kälber und ihr jeweiliges Leiden einzeln eingegangen. Die Tiere sollen demnach in einem katastrophalen Zustand gewesen sein und mussten teilweise tagelang leiden. Mehrere Tiere verdursteten und trockneten regelrecht aus. Empfehlungen und Anordnungen des Landratsamtes, die kranken Tiere sofort einer tierärztlichen Behandlung zu unterziehen, wurden zum größten Teil ignoriert oder nur unzureichend durchgeführt. Die allermeisten Kühe und Kälber wurden außerdem nicht in eine Krankenbucht gebracht. Sie blieben stattdessen trotz schwerer Krankheiten in einem normalen Stall. Ein Großteil der 54 Tiere musste eingeschläfert oder geschlachtet werden.

    Weitere Anschuldigungen

    Gegen die beiden Landwirte wird außerdem wegen illegaler Müllentsorgung ermittelt. Dadurch sollen sie etwa 270.000 Euro an Entsorgungsgebühren gespart haben. Der 68-jährige Landwirt soll weiter 15 Kühe gekauft, aber nie bezahlt haben. Mehrere Angestellte wurden außerdem gar nicht oder nicht rechtzeitig angemeldet. Dadurch wurden Sozialabgaben in Höhe von knapp 10.000 Euro unterschlagen. Der Prozess wird am Freitag, 23. September um 9:30 Uhr fortgesetzt.

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