Dr. Hans Ketterl und Tim-Felix Heinze sind Ansprechpartner für das Thema 'Generationen-Management'. Sie haben sich bei Vorträgen einen guten Namen gemacht. Im Saal der Sparkasse Füssen feierten Ketterl und Heinze als Doppel-Referenten nun ihre mit Beifall bedachte Premiere. Es ging um Testamente, Schenkungen und – als Sonderbereich für die Zielgruppe – Betriebsnachfolge.
Die Veranstalter des Abends waren der Bund der Steuerzahler und der Bund der Selbständigen (BdS). Vor rund 60 Zuhörern übernahm Peter Müller aus Lechbruck Begrüßung und Einführung mit Informationen über 'Baustellen' im Bereich Wirtschaft und Steuer. Der Allgäuer Regionalverbands-Vorsitzende des Bunds der Steuerzahler übergab an Ingolf Brauner, BdS-Präsident in Bayern. Informiert sein stelle die Basis dar, um von Fall zu Fall Lösungen zu finden: Diese Aussage leitete zu den Vorträgen über.
Es begann Ketterl, der mit vielen Beispielen die komplizierten Sachverhalte allgemein verständlich erläuterte.
Aus seiner Praxis berichtete Füssens Fachanwalt und Steuerberater, dass im Testament häufig vergessen werde, den Erben zu benennen, aber im Detail aufgelistet sei, wer in den Genuss von Vermächtnissen komme wie zum Beispiel: 'Mein Auto vermache ich meinem Freund Walter, der Grill ist für die Clubkameraden.' Viele Leute indes haben kein Testament gemacht. Mit Blick auf die Familie und Verwandte seien, 'um den Frieden zu erhalten, klare, saubere Regelungen wichtig', so Ketterl. Er riet dazu, ein Testament zu machen und dann so zu hinterlegen, dass es im Todesfall gefunden werden könne.
Wenn kein Testament vorliege, sei mit den umgehend in Kraft tretenden gesetzlichen Regelungen eigentlich kaum zu erwarten, dass es aus Sicht von Betroffenen gerecht zugehen werde.
Den 'Familienfrieden erhalten', war auch die Kernaussage im Referat von Heinze. Er beleuchtete die Betriebsnachfolge in der mittelständischen Wirtschaft. Eine Unternehmensübertragung zu Lebzeiten belaste die ältere und jüngere Generation dann stark, wenn die schenkende Person danach trotzdem am Chefsessel kleben bleibe. Im komplexen Feld von Erb-, Steuer- und Familienrecht sei zu empfehlen, sich früh zur Weichenstellung zu entschließen und sich dafür fachlichen Rat einzuholen. Wie Heinze ausführte, sei das angestrebte Ziel 'Erben ohne Streit und Steuer' erreichbar.