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Tagesstätte für psychisch kranke Menschen zieht ins "Rösslehaus"

Einweihung Tagesstätte Rösslehaus

Tagesstätte für psychisch kranke Menschen zieht ins "Rösslehaus"

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    Tagesstätte für psychisch kranke Menschen zieht ins "Rösslehaus"
    Tagesstätte für psychisch kranke Menschen zieht ins "Rösslehaus" Foto: Mathias Wild

    Einst war das "Rösslehaus" in der Kemnater Straße einmal eine Art Biergarten für Patienten des Bezirkskrankenhauses. Nun bietet es Platz für 30 Besucher, die an psychischen Erkrankungen leiden. Die Bezirkskliniken Schwaben haben dort 150000 Euro in den Umbau investiert.

    Die Tagesstätte als Betreuungseinrichtung wurde 1997 gegründet. Zunächst befand sie sich im Hauptgebäude des Bezirkskrankenhauses. "Während früher die Tagesstätte eine Station für Menschen nach der Klinikbetreuung war, ist sie heute vielmehr eine Brücke zwischen klinischer Betreuung und dem normalen Alltag", so Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben. Von Menschen mit Leiden, die von einer Depression bis zu einer schweren psychischen Erkrankung reichen, finden "alle ohne finanziellen Eigenanteil eine Heimat in dieser eigenständigen Tagesstätte mit 30 Plätzen". Eigenständig sollen auch die Besucher der Einrichtung sein.

    Laut Gerhard Becker, Geschäftsleiter von "Wohnen und Fördern", dem federführenden Bereich der Bezirkskliniken Schwaben, sollen sie ein normales Leben führen können. Man biete den Besuchern viele Angebote: Im handwerklichen sowie im hauswirtschaftlichen Bereich stehen viele Betreuer zur Verfügung. "Wir werden von einem Ergotherapeuten und einem Sozialpädagogen unterstützt, aber Ärzte sind hier nicht. Genauso, wie unsere Besucher keine Patienten sind", so Becker weiter.

    Hohe Verantwortung

    Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse lobte den Umgang mit den psychisch Kranken. "Während das früher als etwas Negatives dargestellt wurde, ist die Betreuung heutzutage durchweg positiv zu betrachten", sagte Bosse. Durch die Tagesstätte würden nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern auch Unterstützung zur Alltagsbewältigung geboten.

    Nach der kirchlichen Segnung durch Pfarrer Thomas Blab und Pfarrer Wolfgang Gruber konnte jeder Besucher die neuen Räume begutachten. Neben einem Arbeitsbereich und einem Aufenthaltsraum gibt es das "Café Dora" - "eine Art Ruhepol in der Tagesstätte", so Becker.

    Die Bezirkskrankenhäuser in Schwaben wollen nach diesem Beispiel weitere Tagesstätten in Füssen und Krumbach eröffnen. "Das einzig Negative an der Tagesstätte in Kaufbeuren ist, dass man sie nicht schon früher im Idyll um das Rösslehaus untergebracht hat", meinte Thomas Düll.

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