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Tage der Seelischen Gesundheit - damit die Ausgrenzung psychisch kranker Menschen aufhört

Veranstaltungsreihe

Tage der Seelischen Gesundheit - damit die Ausgrenzung psychisch kranker Menschen aufhört

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    Tage der Seelischen Gesundheit - damit die Ausgrenzung psychisch kranker Menschen aufhört
    Tage der Seelischen Gesundheit - damit die Ausgrenzung psychisch kranker Menschen aufhört Foto: julia-maria bammes

    Sebastian Deisler, Robert Enke, Ralf Rangnick: Nachdem bei Fußball-Größen das Krankheitsbild Depression und Burnout bekannt wurde, wird es auch in der Öffentlichkeit diskutiert.

    "Seitdem sich prominente Leute zu ihrer psychischen Erkrankung bekennen, ist die Akzeptanz größer geworden", hat Professor Dr. Peter Brieger, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses (BKH) Kempten festgestellt. Dennoch würden psychisch kranke Menschen noch mit einem Stigma versehen. Damit sich das auflöst, finden auch heuer die "Tage der seelischen Gesundheit" statt: in Kempten und dem Oberallgäu ab Dienstag, 11. Oktober. Bis Donnerstag, 20. Oktober, ist jeden Tag eine Veranstaltung. Sie wird organisiert von Mitgliedern des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GPV) Kempten-Oberallgäu. Geworden ist daraus ein Mix aus Vorträgen, Filmen, Lesungen, Informationsabenden, Diskussionsrunden, künstlerischen Darbietungen und einem Tag der offenen Tür im BKH. 'Da ist für jeden etwas dabei, der sich auf das Thema einlassen will', sagt Silva Schneller, Koordinatorin des GPV. Das ist auch das Ziel: Aufklärung über psychische Erkrankungen. Denn alle, so Brieger, können damit in Berührung kommen – ob als Patient oder durch Angehörige und im Freundeskreis. Nach wie vor steigen die Fälle. Mittlerweile werden im BKH 1900 Patienten pro Jahr stationär oder in der Tagesklinik sowie 2000 Personen in der Ambulanz behandelt.

    Eltern müssen sich mit ihren Kindern auseinandersetzen, die sich ins Koma saufen, in der Arbeitswelt schlägt die Überlastung ins Burnout um oder man wird bei Eltern und Großeltern mit Altersdemenz konfrontiert. Demenz, Burnout und Suchterkrankungen sind auch Schwerpunkte beim Tag der offenen Tür im BKH. Neben Informationen und Führungen können sich die Besucher zudem untersuchen lassen: So testet eine Neuropsychologin die Gedächtnisleistung mit Hilfe des Computers. Infos gibt es auch an anderen Tagen. Den Anfang macht der frühere Bremer Bürgermeister Dr. Henning Scherf – Schirmherr der Stiftung für Demenzerkrankte. Seit mehr als 20 Jahren lebt der 73-Jährige mit seiner Frau in einer Alten-Wohngemeinschaft.

    Zwar steigen die Behandlungen von Patienten an, die sich im BKH und den anderen Einrichtungen melden. Doch damit wird auch einer größeren Anzahl von Menschen geholfen. 'In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Suizid-Fälle halbiert', so Brieger. Damit dieser Erfolg noch mehr durchschlägt – dafür finden die 'Tage seelischer Gesundheit' statt.

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