Römer in voller Montur an der einen Ecke, Gaukler und Feuerschlucker an der anderen und mittendrin edle Damen, Vagabunden und Bettler. Bereits zum 22. Mal werden die Besucher des Kaufbeurer Tänzelfestes am kommenden Freitag und Samstag beim historischen Lagerleben in der Altstadt in die Vergangenheit versetzt. Die Organisatoren um Uli Wiedemann haben sich auch heuer wieder einige Neuerungen einfallen lassen. So tritt zum Beispiel die Ritterschar zu Wasserstein, eine Gruppe aus Kaufbeuren, an beiden Abenden kurz nach der offiziellen Eröffnung vor dem Rathaus auf. >, erzählt Wiedemann. Auch bei der Eröffnung selbst gibt es in diesem Jahr etwas Neues zu sehen. Die traditionelle Marktordnung bleibe selbstverständlich Teil des Programms, zusätzlich werde aber auch die sogenannte Altweibermühle eine gewichtige Rolle spielen. Was sich genau dahinter verbirgt, will Wiedemann im Vorfeld des Lagerlebens noch nicht verraten und daher bleibt seine Erklärung auch kurz und knapp: Aus einer schäbigen, alten Frau werde mit Hilfe eines Zauberspruchs und einer geheimnisvollen Apparatur ein hübsches, junges Mädchen.
Rund 60 Lager beteiligen sich am mittelalterlichen Treiben. >, meint Wiedemann. Besonders viel Wert legt der Lagerleben-Chef dabei auf die Authentizität der Veranstaltung.
Darauf also, dass das historische Ambiente möglichst auch von allen umgesetzt wird. >, meint Wiedermann. Die teilnehmenden Lager haben sich zudem an einige Auflagen zu halten. So müsse zum Beispiel der sonst recht nüchterne Charme von Biertischen und -bänke kaschiert werden, die Stände selbst sollten mit Rupfen und Grünzeug dekoriert sein. Dass sich jeder auch an diese Regeln hält, darüber wachen etliche Kontrolleure, die bereits ab Freitagmittag ihre Runden durch die Altstadt drehen.
In puncto Sicherheit baut Wiedemann auf die bewährte Zusammenarbeit mit Jugendamt und Polizei, an den Eingängen zum Lagerleben gibt es zudem auch in diesem Jahr Taschenkontrollen. >, so Wiedemann weiter. Konsequent werde auch am Ende der Lagerleben-Abende vorgegangen: Ab 1 Uhr darf nicht mehr ausgeschenkt werden, um 2 Uhr werde die Innenstadt geräumt und geschlossen. Wiedemann beharrt aber darauf, dass das Lagerleben keinesfalls eine Veranstaltung sei, bei der es ausschließlich ums Essen und Trinken geht. >, sagt er. Seine drei Tipps: Zum einen das Lager der Kulturwerkstatt im Spitalhof, das sich vor allem für Kinder und Familien eigne.
Zum anderen das Angebot der Musikgruppe Sorella im Baumgarten. Stimmungsvoll sei es dort. Und zuletzt > am Kappeneck. Wiedemann: >