'Wir danken von Herzen für die Zeit, die wir mit ihnen hatten.' Mit diesen Worten wurde Werner Altmann, Rektor des Jakob-Brucker-Gymnasiums in Kaufbeuren, bei einer Feier verabschiedet. Nicht nur seine Familie, Verwandten und Freunde waren anwesend. Auch die Vertreter der Schule sowie Oberbürgermeister Stefan Bosse und Landrat Johann Fleischhut ließen es sich nicht nehmen, dem Rektor gebührend 'Auf Wiedersehen' zu sagen. Schüler aus vielen Klassen und Schulgruppen übernahmen die Gestaltung des Programms. Nach mehr als fünf Jahren in Kaufbeuren wird Altmann im nächsten Schuljahr die Leitung des Leonhard-Wagner-Gymnasiums in Schwabmünchen übernehmen.
'Sie haben ein offenes, selbstbewusstes Gymnasium übernommen, und genauso geben sie es auch weiter', sagte Oberbürgermeister Bosse, der betonte, dass gleichzeitig mit der Feier in München über die Weiterentwicklung des umstrittenen achtjährigen Gymnasiums entschieden wurde. Ein Thema, mit dem sich auch Altmann in den vergangenen Jahren auseinandersetzen musste. Bosse erinnerte an all die Bau- und Entwicklungsprojekte, die Altmanns Ära prägten – von einem neuen Lehrerraum über weitere Klassenzimmer bis hin zu einem neuen Informatikfachraum.
Dabei lobte der Oberbürgermeister vor allem 'den Blick über den Tellerrand' und das Einbeziehen 'überregionaler Eindrücke'. Von 1988 bis 1992 war Altmann an der deutschen Schule im kolumbianischen Bogota beschäftigt. 'Sie sind ihren eigenen Weg gegangen und haben ihre eigenen Vorstellungen sowie die Erfahrungen aus Südamerika mit eingebracht', so Bosse. Allen voran sei es unter seiner Führung zu einer enormen Förderung der unterschiedlichen Arbeitsgemeinschaften sowie des Schüleraustausches gekommen.
Auch Landrat Fleschhut betonte Altmanns 'grenzenlosen Geist'. Er bezog sich dabei im Besonderen auf das Gymnasium in Buchloe, das seit diesem Schuljahr in provisorischen Räumen in Betrieb ist und eine Außenstelle des Jakob-Brucker-Gymnasiums darstellt. Im August 2013 soll der Neubau fertig werden. 'An diesem Tag haben sie jetzt einen Termin und sind ganz herzlich eingeladen', so Fleschhut.
'Offenes Ohr für die Schüler'
Im Namen der Schüler bedauerte ihr Sprecher Felix Hoppstock Altmanns Weggang aus Kaufbeuren. 'Sie hatten stets ein offenes Ohr für die Schüler und haben uns immer das Gefühl gegeben, auf derselben Ebene mit ihnen zu sprechen', so Hoppstock. Diese Offenheit rückte auch Elternbeiratsvorsitzender Thorsten Sieber in den Vordergrund.
'Man ist von einem Chef viel mehr Distanz gewöhnt.'
Sichtlich gerührt von den vielen Danksagungen stellte der 58-jährige Rektor noch einmal klar, dass es nicht die Fahrstrecke sei, die ihn zurück an seinen Wohnort Schwabmünchen ziehe. Vielmehr habe er es noch nie viel länger als fünf Jahre an einer Schule ausgehalten. 'Durch diese Wechsel lernt man viel mehr kennen. Man sieht Dinge, die an der vorherigen Schule schon gar nicht mehr wahrgenommen werden', sagte Altmann. Wer sein Nachfolger wird, steht nach Angaben des Kultusministeriums noch nicht fest.