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Stadtrat von Lindenberg gibt für Neubau von Liebherr-Aerospace grünes Licht

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Stadtrat von Lindenberg gibt für Neubau von Liebherr-Aerospace grünes Licht

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    Stadtrat von Lindenberg gibt für Neubau von Liebherr-Aerospace grünes Licht
    Stadtrat von Lindenberg gibt für Neubau von Liebherr-Aerospace grünes Licht Foto: Matthias Becker

    Bis zu 258 Meter lang, 20 Meter hoch, eine Fläche von 61 400 Quadratmeter – die neue Montagehalle der Firma Liebherr-Aerospace wird eines der größten Bauvorhaben in der neueren Geschichte des Westallgäus. Stadtbaumeister Kurt Kirschenmann spricht von einer 'gewaltigen Baumaßnahme'. Nach dem Scheidegger Gemeinderat hat auch der Lindenberger Stadtrat einstimmig grünes Licht gegeben. Mit dem Bau begonnen werden soll bereits Anfang Juni.

    Die Firma Liebherr-Aerospace will ihren Standort im Westallgäu in den kommenden Jahren erheblich ausbauen. Grund ist die boomende Nachfrage nach Produkten des Systemlieferanten für die Luftfahrtindustrie. Bis 2018 sind mehrere Bauabschnitte geplant, eine stabile wirtschaftliche Entwicklung vorausgesetzt. Es geht um mehr Platz, gleichzeitig soll der Produktionsablauf wirtschaftlicher gestaltet werden.

    Als erstes entsteht eine neue Montagehalle für den Fahrwerksbereich. Um sie ging es in dem jetzigen Bauantrag, den Stadtbaumeister Kurt Kirschenmann im Stadtrat vorstellte. Umgesetzt werden soll der Plan in zwei Schritten. Errichtet wird die erste Halle auf dem Parkplatz an der zum Waldsee gewandten Seite und daran angrenzende Flächen. Im zweiten Bauabschnitt – geplant ab 2017 – wird die Halle dann erweitert.

    Dafür wird auch das bestehende Verwaltungsgebäude abgerissen. Es wird zuvor durch einen Neubau Richtung Peter-Dörfler-Straße ersetzt.

    Gegliederte Fassade

    Ein paar Zahlen verdeutlichen die Dimensionen des Vorhabens. Zur Pfänderstraße hin wird sich der Bau auf einer Länge von 145 Meter hinziehen. Die Halle wird aber teilweise durch die bestehenden Gebäude verdeckt. Auf der Rückseite, Richtung Geh- und Radweg, erstreckt sich der Bau auf 258 Meter Länge. Gut 510 000 Kubikmeter Raum werden umbaut, erheblich mehr als beim Kölner Dom (dort sind es 407 000 Kubikmeter). Um das Bauwerk zu gründen, sind Pfähle nötig, die 15, beziehungsweise 20 Meter tief in den Untergrund führen, wie Rudolf Lipp, Leiter der Werksinstandhaltung der Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH erklärte. In Richtung Geh- und Radweg ist zudem unter der Montagehalle ein Hochregallager geplant.

    Die Fassade wird durch Treppenhäuser gegliedert. 'Die Firma Liebherr hat auch den Anspruch, architektonisch etwas Ordentliches hinzustellen', sagte Bürgermeister Johann Zeh und berichtete diesbezüglich von 'guten Gesprächen'. Für 'wesentlich gelungener' als den Neubau von Liebherr in Kempten hält auch Christoph Wipper das Projekt in Lindenberg.

    Die Dachflächen der neuen Halle werden begrünt. Das ist auch aus Gründen des Hochwasserschutzes nötig. Die Dachbegrünung wirkt bei starken Regenfällen wie ein Schwamm, nimmt das Wasser auf und gibt es später wieder ab.

    Verbaut werden größtenteils Fertigteile aus Beton. Wer sie liefert, ist noch unklar. 'Es werden wahrscheinlich mehrere Betriebe sein. Einer allein ist dazu kaum in der Lage', so Lipp. Die Dachbinder – sie sind die größten Bauteile – werden 30 Meter lang sein. Um sie einbauen zu können, kommt ein 400-Tonnen-Mobilkran zum Einsatz.

    150 000 bis 200 000 Kubikmeter Erdmaterial werden bewegt. Es soll möglichst komplett auf dem Gelände genutzt werden. Nach Stand der Dinge sind also keine Lkw-Fahrten außerhalb des Geländes nötig, um Aushub abzufahren. Der ansonsten erforderliche Baustellenverkehr wird über die Alpenstraße fließen.

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