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Stadtrat Marktoberdorf legt sich nicht auf Position zum Bürgerbegehren fest

Kliniken

Stadtrat Marktoberdorf legt sich nicht auf Position zum Bürgerbegehren fest

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    Stadtrat Marktoberdorf legt sich nicht auf Position zum Bürgerbegehren fest
    Stadtrat Marktoberdorf legt sich nicht auf Position zum Bürgerbegehren fest Foto: Harald Langer

    Erbittert debattierten die Stadträte darüber, wie sie zum Bürgerbegehren zum Krankenhaus Marktoberdorf stehen. Eine Abstimmung pro oder kontra Bürgerbegehren, wie sie die SPD-Fraktion beantragt hatte, lehnten sie aber ab – angesichts des noch nicht abgeschlossenen 'Pro Klinik'-Gutachtens und um den Stadtrat nicht zu 'spalten'. Trotzdem tauschten sie konträre Positionen aus.

    'Die Initiatoren des Bürgerbegehrens täuschen die Bevölkerung', meinte Axel Maaß (Grüne), indem sie den Eindruck erweckten, man könnte zurückkehren zu vier eigenständigen Kliniken mit Grundversorgung im Landkreis. Die Initiatoren bezeichnete er in dem Zusammenhang als 'Politrentner', die das eigentlich besser wissen müssten.

    Jutta Jandl (SPD) erwiderte: 'Die angeblichen Politrentner haben sehr wohl Konzepte.' Ulrike Wieser (auch SPD) sagte, sie nehme die Unterschriften der Bürger ernst. Und Dr. Thomas Hilscher (BP), Wolfgang Schmid (FW) und andere sprachen den Initiatoren 'ihre Hochachtung' aus: Ohne deren Druck hätte sich nach dem Schließungsbeschluss nichts mehr bewegt. Hilscher betonte zudem, 'wie viele Kienbaum-Ziele den Bach heruntergingen': Weder ein Wundzentrum mit Dr.

    Michaela Knestele in Buchloe, noch einen Orthopäden Dr. Breitruck in Obergünzburg werde es geben. Peter Fendt (BP) sagte, dass bei einem Erfolg des Bürgerbegehrens zugunsten des Landkreises neu mit Kaufbeuren etwa über die Stimmmajorität verhandelt werden könne.

    Auf Appell von Markus Singer und Eduard Gapp und Antrag von Dieter Luitz (alle CSU) wurde die Abstimmung bei acht Gegenstimmen vertagt. Aufregung gab es danach erneut: Axel Maaß und Bürgerbegehren-Mitinitiator Dr. Norbert Metschl, der als Zuhörer da war, gerieten verbal so aneinander, dass Maaß sich bedroht fühlte.

    Einig waren sich die Räte in der positiven Bewertung des von Himmer im Entwurf vorgestellten 'Pro Klinik'-Gutachtens. Laut Jandl ist darin mit dem Erhalt der Akutklinik eine Hauptforderung des Begehrens erfüllt. Schmid und Maaß sagten: Mit der Akutgeriatrie fände sich eher ein Investor und durch die im Gutachten weiter angestrebte Kooperation mit Kaufbeuren eher Patienten. Ohne positives Signal vom Verwaltungsrat sei das Gutachten aber ein frommer Wunsch. Schmid: 'Letztlich müssen wir das mit dem Verwaltungsrat aushandeln.'

    70 Patienten eine 'Fantasiezahl'

    Ulrike Sigfrid (CSU) und Wieser sind skeptisch. '70 Patienten in der Geriatrie sind eine Fantasiezahl', so Sigfrid. 'In Füssen waren bislang nur 20 Betten belegt.' Himmer geht davon aus, dass der Verwaltungsrat im Januar das fertige Gutachten berät. Er versprach, dass es zuvor im Stadtrat präsentiert wird.

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