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Stadträte von Marktoberdorf zeigen Verständnis für Wünsche der Jungbürger - Stadt kann nicht Kneipier spielen

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Stadträte von Marktoberdorf zeigen Verständnis für Wünsche der Jungbürger - Stadt kann nicht Kneipier spielen

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    Stadträte von Marktoberdorf zeigen Verständnis für Wünsche der Jungbürger - Stadt kann nicht Kneipier spielen
    Stadträte von Marktoberdorf zeigen Verständnis für Wünsche der Jungbürger - Stadt kann nicht Kneipier spielen Foto: Theresa Held

    Verständnis zeigen die Fraktionssprecher im Stadtrat für das Anliegen junger Bürger, das Kneipenangebot zu stärken. 'Ich war selbst bei dem Flashmob', sagt Wolfgang Hannig (SPD). Und Eduard Gapp (CSU) will die Flashmob-Organisatoren zur nächsten Vorstandssitzung seiner Partei einladen, Clara Knestel (Grüne) diese gar mit allen Stadträten an den Tisch holen.

    'Die Kritik sollte nicht versanden', sagt Gapp. Auch er kenne die Probleme: 'Gut zu essen ist kein Problem', so Gapp. 'Aber wenn man bloß ein Bier trinken will, wird es schwerer.' Andererseits gebe es Lokale wie das von Tufan Tenlik oder den 'Zanker' in Fechsen, wo das 'Nebeneinander von Jung und Alt' funktioniere. Damit, eine Disco zu betreiben, täten sich kleine Städte aber schwer. Letztlich seien Kneipen eben auch eine Sache von Angebot und Nachfrage.

    In anderen Städten funktioniert’s

    Peter Fendt (BP) kritisiert drastischer: 'Das Nachtleben ist inzwischen dürftig.' Es gebe weder ein gescheites Weinlokal, eine Pilskneipe oder ein Tanzlokal – noch eine richtige Disco. Auch er betont, dass da der Stadtrats-Einfluss begrenzt sei: Die Stadt könne nicht den Kneipier spielen. Dafür brauche es engagierte Gastronomen.

    Heute führen junge Leute 'discomäßig' weg, sagt auch Hannig: '50 Jahre lang waren im Aha bzw. Baldauf immer Lokale drin.' Er versteht nicht, dass der Streit um Lärm zwischen Anliegern und Pächtern dort nicht lösbar war: 'Komischerweise funktioniert das anderswo.' Hannig sagt, dass die Stadt immer wieder versuche, der Jugend zu helfen: 'Das hat sie beim Skate- und beim Eisplatz bewiesen.' Er verspricht, dass der Stadtrat über das Kneipensterben sprechen werde.

    Das betont auch Peter Grotz (FW), der aber der Meinung ist, dass 'wegen der immer feineren Empfindlichkeit der Anlieger' die Aha-Nachfolge vielleicht an einem anderen Platz als in der Stadtmitte besser aufgehoben ist. Dass eine Kneipe Sache der freien Wirtschaft sei, sagt auch Grotz: 'Dabei stellt sich die Frage, ob der Betreiber diese nur mit dem Wochenendgeschäft am Leben erhalten kann.'

    Warum keine Weihnachtsparty?

    Clara Knestel (Grüne) ärgert sich darüber, dass die Stadtspitze eine im Emmi-Fendt-Haus angefragte Weihnachtsparty ablehnte. Sie gibt zu bedenken, dass es eine Nachfolge-Kneipe für das Aha nicht leicht haben werde: 'Manche Kneipen ziehen bestimmte Gruppen an. Das hat mit Musik und Atmosphäre zu tun.

    ' Zugleich ruft sie zu schnellem Handeln auf: 'Im Moment wird das Aha vermisst. Jetzt muss bald etwas passieren, bevor sich alle jungen Leute zum Beispiel nach Kempten umorientieren.'

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