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Stadt Memmingen unterstützt Eltern und Kinder mit über 2,5 Millionen Euro

Jugendamt

Stadt Memmingen unterstützt Eltern und Kinder mit über 2,5 Millionen Euro

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    Stadt Memmingen unterstützt Eltern und Kinder mit über 2,5 Millionen Euro
    Stadt Memmingen unterstützt Eltern und Kinder mit über 2,5 Millionen Euro Foto: Hermann Ernst

    Mehr als 2,5 Millionen Euro hat die Stadt Memmingen vergangenes Jahr für Hilfen für Eltern und Kinder ausgegeben - 50 000 Euro mehr als im Vorjahr. Das Geld wurde verwendet, um beispielsweise Mütter und Väter psychologisch zu betreuen oder ihnen praktische Erziehungstipps zu geben. Oder um Buben und Mädchen in Heimen oder Pflegefamilien unterzubringen. Jugendamtsleiter Jörg Haldenmayr befürchtet, dass die Kosten für Erziehungshilfen weiter steigen werden. Als Grund nennt er "gesellschaftliche Veränderungen". Haldenmayr hat jetzt den Jahresbericht des Stadtjugendamts für 2011 vorgelegt. Im Folgenden einige Auszüge.

    Den Ausgaben von 2,5 Millionen Euro standen im vergangenen Jahr Einnahmen in Höhe von 688 000 Euro gegenüber. So bleibt ein Defizit von 1,9 Millionen Euro. Geld eingenommen hatte die Stadt beispielsweise dann, wenn Eltern sich an der Unterbringung ihrer Kinder in einem Heim oder einer Pflegefamilie finanziell beteiligen mussten.

    Heimkinder Eine Heimunterbringung ist besonders kostspielig. Haldenmayr nennt hier Tagessätze zwischen 90 und 180 Euro. 'Je intensiver ein Kind betreut wird, desto teurer.' Elf Jungs und Mädchen lebten Ende 2011 in einem Heim.

    Hilfesuchende Deutlich gestiegen ist im vergangenen Jahr die Zahl der Hilfesuchenden, die sich an die Koki wandten, die Koordinierende Kinderschutzstelle am Weinmarkt. Die Mitarbeiter führten 2011 fast dreimal so viele Beratungsgespräche wie im Jahr zuvor. Meist werden sie mit psychischen Konflikten, Partnerproblemen oder Geldsorgen ihrer Klienten konfrontiert. Knapp 40 Prozent der Hilfesuchenden waren Hartz IV-Empfänger, ebenso viele alleinerziehend: 'Ein Alleinerziehender braucht mehr Kraft, als wenn man die Erziehung zu zweit schultern kann', sagt Haldenmayr.

    Krippenplätze Meist aus beruflichen Gründen suchen Erziehungsberechtigte immer öfter Krippenplätze für ihre Sprösslinge. Obwohl die Geburtenzahlen in der Stadt stagnieren, wird der Bedarf laut Jugendamt weiter steigen. 2011 wurden 157 unter Dreijährige betreut – 20 mehr als im Vorjahr. Neu aufgemacht hat 2011 eine private Krippe am Königsgraben. Zudem entstanden Plätze im sanierten Hildegardheim in Bahnhofsnähe. Noch heuer soll im Westen bei der Johanniter-Unfall-Hilfe Raum für unter Dreijährige entstehen. Auch in drei Kitas werden voraussichtlich noch heuer Krippenplätze geschaffen: Im Sonnenscheinkindergarten, der Kita im Mitteresch und im Kindergarten in der Stadtweiherstraße.

    Schulsozialarbeit Aggression, Mobbing, Schwänzen: Die Jugendsozialarbeit an Schulen gewinnt in der Stadt an Bedeutung. Jährlich wird dafür eine Viertel-Million Euro ausgegeben. Memmingen hat sieben Jugendsozialarbeiter, die unter anderem an der Bismarck-, der Johann-Bierwirth- und der Amendinger Schule arbeiten. An Realschulen oder Gymnasien ist derzeit kein Sozialarbeiter angestellt: 'Dort gibt es nicht so viele Jugendliche, die einer besonderen Unterstützung bedürfen', sagt Haldenmayr.

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