Die Buchstaben sind ungefähr zehn Zentimeter lang und einen halben Zentimeter tief, der Rest ist verwittert. Die Rede ist von rätischen Inschriften, die vor einiger Zeit in den Ammergauer Alpen entdeckt wurden. Unter Fachleuten gelten sie als Sensation, handelt es sich doch um die ersten Inschriftfunde rätischer Kultur auf bayerischem Boden.
'Es wäre denkbar, dass die Räter mit diesen besonderen Inschriften ihre Anwesenheit belegen wollten, so tief und mächtig sind sie geritzt', sagt Franz Mandl, Obmann des österreichischen Vereins Anisa (Verein für alpine Forschung). An ihn wandte sich eine örtliche Heimatforschergruppe aus dem Raum Garmisch, als sie die Felsbilder entdeckte. Wissenschaftlich fundiert sei das Ganze beim derzeitigen Stand der Forschungen noch nicht. Um gar Anzeichen einer Besiedlung zu finden, müssten nun Ausgrabungen folgen. 'Es ist denkbar, dass sich Räter etliche Kilometer bis ins Landesinnere hinein angesiedelt haben', sagt Mandl – dies betreffe also auch das Füssener Land.