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Seeger Pfarrkirche St. Ulrich hat ihr Turmkreuz zurück

Renovierung

Seeger Pfarrkirche St. Ulrich hat ihr Turmkreuz zurück

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    Seeger Pfarrkirche St. Ulrich hat ihr Turmkreuz zurück
    Seeger Pfarrkirche St. Ulrich hat ihr Turmkreuz zurück Foto: Erika Poppler

    Seit Samstag glänzen die rund 13 Kilogramm schwere Turmkugel und das vier Meter hohe Kreuz wieder für alle sichtbar auf dem Kirchturm der Pfarrkirche St. Ulrich in Seeg. Pfarrer Alois Linder war voll des Lobes für das Engagement der Männer, ihren Mut und ihr enormes handwerkliches Können. Trotz seiner Höhenangst stieg er die vielen Stufen hoch zum Turmkreuz, um allen an Ort und Stelle zu danken, die die Kugel und das Kreuz auf den Turm getragen und montiert hatten. Mit dem Segen, einem Dankgebet und dem Lied "Großer Gott wir loben Dich" in luftiger Höhe und mit beeindruckendem Blick in die Landschaft, wurde die schwierige Aufgabe unfallfrei abgeschlossen. Wieder unten angekommen meinte der Pfarrer: "Mir haben die Knie noch nie so geschlottert, als ich auf dem Weg nach oben war, aber das erhebende Erlebnis, bei der Setzung des Turmkreuzes dabei gewesen zu sein, wird mir unvergesslich in Erinnerung bleiben." Kirchenpfleger Xaver Kiderle verrät, dass die Kugel in einem sehr aufwendigen Verfahren feuervergoldet wurde und 80 bis 100 Jahre der Natur trotzen soll. Mit einem indischen Edelstein wurde sie hochglanzpoliert und hat einen Wert von 15 200 Euro. Im Karton geschützt mit einer Wolldecke, trug Matthäus Gast die Kugel freihändig und vorsichtig die vielen Stufen des Gerüstes bis auf 40 Meter Höhe und meinte dann ganz lässig: 'Wenn man so oft wie wir diese vielen Treppen überwinden muss, ist das eine ganz normale Sache'. Der Transport des vier Meter hohen Kreuzes gestaltete sich dann doch etwas schwierig. Mit Seilen mussten die Männer das 80 Kilogramm schwere Kreuz zwischen den Stufen des Gerüstes nach oben ziehen. Es ist das Originalkreuz der jetzigen Pfarrkirche.

    Kirchenpfleger Kiderle erklärt, dass es aus dem Jahr 1743 stammt und ein einem besonderen Schmiedeverfahren entstand, das heute nicht mehr praktiziert werden kann. Das herrliche Wetter unterstützte diese Aktion und Kiderle meinte erleichtert: 'Mir fällt ein Stein vom Herzen und ich bin dankbar, dass alles so gut geklappt hat'.

    Im Altarraum ausgestellt

    Doch bevor das Turmkreuz und die Turmkugel ihren endgültigen Platz fanden, standen sie auf Wunsch von Pfarrer Linder am Kirchweihsonntag und den folgenden Tagen im Altarraum und konnten so aus nächster Nähe bestaunt werden.

    In den originalen kupfernen Behälter wurden neben zwei Kopien von den im Juli entnommenen Berichten der Renovierungen aus den Jahren 1883 und 1960 noch ein Schreiben aus der Gegenwart dazugegeben. Die Schindelarbeiten verzögern sich noch etwas, denn die Herstellerfirma liefert nur 'scheibchenweise', wie der Kirchenpfleger sagte. Die Schindeln aus Alaska Zedernholz sollen eine Lebensdauer von 80 Jahren haben.

    Festlich begangen wird der Abschluss der Außenrenovierung der Pfarrkirche am 3. Adventsonntag, 11. Dezember, mit einem Festgottesdienst mit Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger.

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