Ungemindert ist die Anziehungskraft der Metropolen München und Stuttgart und ihres Umlands. Zwischen diesen Boomregionen liegen beidseits der Bayerischen und Baden-Württembergischen Landesgrenze aufstrebende Kommunen mit erfolgreicher mittelständischer Wirtschaft und vielen Familienbetrieben.
Im "Schwäbischen Bund" wollen diese Städte und Landkreise ihre gemeinsamen Interessen stärker vernetzen. Kempten zieht bei diesem Vorhaben mit. 'München, Nürnberg, Stuttgart bilden sich stark aus. Dazwischen wollen wir nicht untergehen', begründete Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer im Finanzausschuss die Kooperation. Betrachte man die Wirtschaftsdaten, entdecke man durchaus eine mächtige Region zwischen Mindelheim und Sigmaringen, Lindau und Aalen.
Gesellschafter des neuen Bündnisses sollen Städte und Landkreise, Regionalverbände sowie Industrie- und Handelskammern (IHK) werden. Der Landkreis Oberallgäu ist seit Oktober bereits Mitglied. Geschäftsführer sind für die nächsten beiden Jahre der Regionalverband Iller und die IHK Schwaben mit der Regionalgeschäftsstelle Memmingen/Unterallgäu. In einem Lenkungskreis sind Gebietskörperschaften, Wirtschaft und Hochschulen vertreten.
Besonders in den Fachbereichen Energieversorgung, medizinische Versorgung, sowie Bildung, Wissenschaft und Forschung sollen Verbesserungen erzielt werden. Bei Verkehrsthemen geht es beispielsweise um den Ausbau der Ost-West-Verbindungen, die Schaffung von gemeinsamen Tarifen im Nahverkehr und ein übergreifendes Fahrgast-Informationssystem.
Die Räte stimmten einhellig für den Beitritt zum Schwäbischen Bund. In finanzielle Abenteuer stürzt sich die Stadt damit nicht – der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 1000 Euro im Jahr.