Wie kann man Informationen aus sozialen Netzwerken wie Facebook nutzen, um die Kreditwürdigkeit von Personen zu berechnen? Entsprechende Überlegungen hatte die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) angestrebt – und von Politikern und Datenschützern Kritik geerntet. Jetzt sind die Pläne der Schufa wieder vom Tisch. Nutzer sozialer Netzwerke sind erleichtert.
'Ich finde es wichtig, den Datenschutz auf Facebook beizubehalten, weil das soziale Netzwerk sehr privat ist', sagt Stephan Prause von der CSU-Fraktion in Kempten. Dass die Schufa aus privaten Fotos oder Statusmeldungen Informationen zur Kreditwürdigkeit eines Nutzers herausziehen könne, bezweifelt der Politiker: 'Meine Bekannten in dem Netzwerk veröffentlichen außerdem nichts über ihr Einkommen und was sie ausgeben.'
Auch Steve Hackert, Vorsitzender der Piratenpartei Allgäu-Bodensee, die sich für Datenschutz einsetzt, spricht sich klar gegen die mittlerweile ad acta gelegten Pläne der Auskunftsstelle Schufa aus. 'Es kann nicht sein, dass halböffentliche Institutionen wie die Schufa auf Facebook Nutzer ausspionieren wollen', meint Hackert.
Vincent Frey aus Sulzberg hat die Diskussion verfolgt und ist ebenfalls der Meinung, dass die Schufa mit ihren Erwägungen zu weit gegangen ist. 'Generell finde ich, dass man immer Berufliches und das Private trennen muss', sagt er.