Mit einer Feierstunde und einem Tag der offenen Tür ist der erste Teilabschnitt des Biomasse-Heizwerks in Oberstaufen eingeweiht worden. Die Anlage ist seit November in Betrieb und versorgt bereits Einrichtungen wie das Erlebnisbad Aquaria, die Schlossbergklinik, große Hotels und das Seniorenheim der Caritas mit Wärme und Warmwasser aus erneuerbarer Energie. Mit diesem Projekt habe die Gemeinde die Chance genutzt, im Energiebereich für die Zukunft autark zu werden, sagte Bürgermeister Walter Grath und lobte die gute Zusammenarbeit mit dem österreichischen Partner.
Für das Projekt Biowärmenetz haben die Gemeinde Oberstaufen und das Unternehmen "Energiecomfort" mit Sitz in Wien die "Ortswärme Oberstaufen GmbH & CO KG" gegründet. Im Juli vergangenen Jahres war offizieller Spatenstich für die Anlage in Hinterstaufen, nur fünf Monate später konnte der Betrieb aufgenommen werden. Im Gemeindegebiet wurde ein Rohrleitungsnetz von 5,5 Kilometern Länge gebaut, der weitere Ausbau auf elf Kilometer soll bis Ende 2009 fertig sein. 5,2 Millionen Euro hat das Projekt bisher gekostet, 9 Millionen sollen es bei Fertigstellung sein.
Derzeit werden über die Biomasse-Heizanlage 120 Kunden in Oberstaufen versorgt. Im Gespräch ist, ins Heizwerk eine zusätzliche Ökostrom-Anlage zu integrieren. Oberstaufen spart mit seiner Biomasse-Wärmeanlage rund vier Millionen Liter Heizöl und etwa sieben Tonnen CO2 im Jahr. Die Verteuerung von Energie sei eine Chance, innovative Projekte auf den Weg zu bringen, so stellvertretender Landrat Anton Klotz. "Wir brauchen eine Energieerzeugung, die möglichst unabhängig von den internationalen Entwicklungen ist." Oberstaufen hätte hier eine Vorreiterrolle übernommen.