Es war Liebe auf den ersten Blick. Nachdem ihre Tochter die außergewöhnliche Immobilie im Internet entdeckt hatte, wollte Helene Walterskirchen sie selbst sehen. Sie trat ein durch die reich verzierte Holztür - "und das Herz ging mir auf", erinnert sie sich.
In diesem Moment verliebte sie sich in das sehr in die Jahre gekommene, aber reizende Schloss Rudolfshausen in Holzhausen. Nun ist sie die neue Mieterin dieses Bauwerks aus der späten Renaissance, das weiterhin in kirchlichem Besitz bleibt. Doch nicht nur Helene Walterskirchen und ihre Tochter Alexandra, die bald von Wolfratshausen nach Holzhausen ziehen werden, sollen etwas von diesem > mit den wunderbar knarzenden Treppenstufen, edlen Erkern und nostalgischen Gewölberäumen haben. Als Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins AdmaCum will Helene Walterskirchen das Gebäude auch >, um daraus ein großes > entstehen zu lassen. Kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Vorträge (zum Beispiel über Ludwig Welser, den Erbauer des Schlosses) sind einige von sehr vielen Ideen, die sie ins Programm dieser neuen Begegnungsstätte mit aufnehmen will. Eröffnet werden soll das Kulturzentrum bereits am 3. Dezember.
Auch die 500 Meter lange Friedensbanderole, ein weiteres Projekt des Vereins AdmaCum, soll in den großen Erdgeschossräumen des Holzhausener Schlosses ausgestellt werden. Helene und Alexandra Walterskirchen selbst werden in den ersten Stock in die Privaträume ziehen.
Schier unendliche Liste
Doch bis es so weit ist, gibt es noch sehr, sehr viel zu tun. Denn das Schloss, das viele nur als Pfarrhof kannten (Pfarrer Andreas Pela war bis 2009 >, bis 2010 war noch das Büro der Pfarreiengemeinschaft hier untergebracht) ist teils höchst renovierungsbedürftig. Und zwar innen und außen.
Die neue Mieterin zählt zusammen mit Kirchenpfleger Hans-Jürgen Asemann und Vereinsschriftführerin Tanja Berg bei der Schlossbesichtigung nur einige von vielen Schadstellen auf: Neue Fenster müssen her, eine Alarm- und Klimaanlage für wertvolle Exponate, der Eingangsbereich muss neu gestaltet, die Sanitäranlagen herausgerissen und erneuert, die alten Böden neu geschliffen und poliert werden, die feuchten Keller trocken gelegt und neue Heizanlagen eingebaut werden. Auch die PVC-Böden müssen raus. Die Liste ist schier unendlich. Zwar hat die Diözese Augsburg Mittel in Höhe von rund 300000 Euro für die Renovierung und Instandsetzung dieses kircheneigenen Gebäudes zugesagt. Aber für viele Neuerungen, wie eine neue Küche und Sanitäranlagen im Wohnbereich müssen die neuen Mieter selbst viel Geld aus der eigenen Tasche zahlen.
>, betont Helene Walterskirchen. Sie hofft daher darauf, dass sich nun Spender oder auch Schlosspaten finden und sich ein rühriger > gründet, der gemeinsam Schritt für Schritt immer mehr möglich macht. Die neue > sagt: > Große Wünsche für die Zukunft sind beispielsweise die Wiederfreilegung und Restaurierung des hinter Styropor versteckten Deckenfreskos im Erdgeschoss, die Gestaltung eines Renaissance-Schlossgartens oder auch die Wiedererrichtung ehemaliger Gebäude, die einst auf dem Schlossgelände standen.
Engagierter Kirchenpfleger
Dass das lange verwaiste, denkmalgeschützte Schloss doch noch in so gutem Zustand ist, habe man dem engagierten Holzhauser Kirchenpfleger Hans-Jürgen Asemann, seiner Frau und seinen Kollegen zu verdanken, wie Helene Walterskirchen betont. > Und weil es Asemann genauso am Herzen liegt, das Schmuckstück zu hegen und zu pflegen, wurde er von den neuen Mieterinnen natürlich gleich ins > aufgenommen.