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Rund 3500 Interessierte bei Kuhprämierung in Kaufbeuren

Landwirtschaft

Rund 3500 Interessierte bei Kuhprämierung in Kaufbeuren

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    Rund 3500 Interessierte bei Kuhprämierung in Kaufbeuren
    Rund 3500 Interessierte bei Kuhprämierung in Kaufbeuren Foto: Mathias Wild

    Da, wo ansonsten Go-Kart-Freunde ihre Runden drehen, drehte sich am vergangenen Wochenende alles um die Damen. Ganz besondere Damen. Solche nämlich mit vier Beinen – und manche auch mit zwei Hörnern. Des Rätsels Lösung: Die neun Jung-Landwirte der Kuhfeuerwerk GbR hatten nach dem großen Erfolg vor zwei Jahren Rinder-Züchter, Besucher und Aussteller zum zweiten 'Kuhfeuerwerk 2011' in die Kaufbeurer All Kart Halle von Josef Scheibel eingeladen. Warum heißt die Veranstaltung nun 'Kuhfeuerwerk'? 'Wir zeigen diverse Rassen, also verschiedene Farben, bunt wie ein Feuerwerk', erläutert Michael Lang, einer der Veranstalter. 65 Betriebe aus der gesamten Republik reisten mit 120 ihrer besten Tiere an. 30 Aussteller rund um Zucht, landwirtschaftliche Maschinen und Futtermittel zeigten, was es auf dem Markt gibt. Da wurde trefflich gefachsimpelt. Rund 3500 Zuschauer aus dem In- und Ausland ließen sich am Samstag und Sonntag vom Treiben in der All Kart Halle inklusive Samstagabend-Party samt einem Auftritt der Feuerfrauen anziehen.

    Geschäftiges Treiben

    Rund um die Halle ist gestern am Morgen kaum ein Parkplatz zu finden. In der Halle selbst herrscht geschäftiges Treiben. Der Geruch von Bratwurst, Steak, Pommes oder Kaffee liegt in der Luft. Die Kühe selbst steuern selbst nur relativ wenig Geruch bei, scheuen sich andererseits aber nicht, ihr 'Geschäft' dann zu verrichten, wenn sie es für richtig halten. Geschieht dies auf dem Weg zur Prämierung, herrscht Alarm. Dann eilen die Besitzer der Tiere flugs herbei, um die Fladen rechtzeitig mit einem Eimer aufzufangen, so dass sie sich erst gar nicht am Boden ausbreiten können.

    Schnell wird die tierische Rückansicht noch einmal abgewischt und schon geht es zum zentralen Ort der Veranstaltung, dem mit purpurfarbener Streu aufgeschütteten Wertungsring.

    Dort wartet bereits Erhard Junker aus Iffwil/Schweiz. Er ist Preisrichter-Routinier. Mit einem Blick schätzt er die Tiere ein, schildert seine Eindrücke lautsprecherverstärkt für das Publikum auf den Tribünen, die die Arena an drei Seiten umschließen. Dann fällt er seine Entscheidung. Zwei nette Mädels heften den erstplatzierten Tieren die Wertungsschleifen an.

    Hans Grath aus Heimenkirch bei Lindau hat mit seiner 'Harmonie’ abgesahnt. Er und sein Sohn Christoph sind mit mehreren Tieren angereist, 'weil das gut ist für die Werbung'. Wichtige Entscheidungskriterien für die Bewertung sind Euter, Füße, Oberlinie und Körperhaltung der Tiere. Mit kleinen Tricks wird der Schönheit nachgeholfen. Die Klauen werden per Spraydose schwarz lackiert, die Haare am Widerrist mittels Spray oder Puder aufgestellt. Gut aussehen müssen die Kühe auch, wenn sie von Luca Nolli aus Italien für das Familienalbum fotografiert werden sollen. Aaron Albingers 'Fortuna’ aus Biberach gibt sich dabei recht sperrig. Fünf kräftige Männer sind einige Zeit damit beschäftigt, die prächtige Brown Suisse in die richtige Position zu schieben.

    Die 'Kuhfeuerwerk GbR’ ist mit dem Erfolg ihrer Aktion zufrieden. Die einjährige Planung war demnach nicht umsonst. Ein besonderes Dankeschön zollt Tobias Lau den bis zu 50 Helfern, die seit Donnerstag rund um die Uhr im Einsatz waren. Auch 2013 wird es wohl wieder ein Kuhfeuerwerk geben.

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