Der kleine, traditionelle Viehscheid der Raiffeisenbank Haldenwang erwies sich, wie so oft, als Magnet. An die tausend Besucher säumten die Hauptstraße in Haldenwang und füllten den Scheidplatz am südlichen Ortsausgang.
Darunter befanden sich viele Urlauber, so auch die Familie Steinbrink aus der Domstadt Köln und Gäste aus Leimen (Region Rhein Neckar im Herzen der Kurpfalz). Sie alle wollten, zusammen mit den Einheimischen, den Zug der Vierbeiner von der Alpe Berg mit erleben. Alpmeister Josef Karg, das Hirtenehepaar Jutta und Robert Hartmann sowie Helfer trieben die Rinder zum Scheidplatz. Zwei prächtig geschmückte Kranzrinder führten den Zug an.
Insgesamt verbrachten über 100 Tiere den Alpsommer auf der Alpe Berg. Sie liegt über dem Ort auf einer Anhöhe von rund 850 Metern. Die Alpe ist bereits mehrere 100 Jahre alt und dürfte die nördlichste im Oberallgäu sein. Sie steht unter Denkmalschutz und ist seit 1913 im Besitz der Raiffeisenbank, wie deren Vorstandsmitglied Jürgen Krambs den Besuchern erklärte.
'Wir haben eine unfallfreie Saison mit gutem Graswuchs hinter uns,' freute sich Alpmeister karg. Die vierbeinigen 'Sommerfrischler' hätten eine gute Zeit am Berg gehabt.
Bürgermeister Anton Klotz übergab die traditionelle Zugschelle der Gemeinde Haldenwang für die Genossenschaftsbank an den Alpmeister. 'Wir feiern die Viehscheid nach altem Brauch als Dorffest und dies bei optimaler Witterung,' stellte der Gemeindechef dabei fest. Über die familiäre Atmosphäre beim Fest freute sich auch Landtagsabgeordneter Thomas Kreuzer in seinem Grußwort. Mit zünftigen Klängen begleitete die Musikkapelle Haldenwang mit ihrem Dirigenten Michael Denk den 'Hoigarte' beim Viehscheid.