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Rund 100 Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft

Pfronten

Rund 100 Mitarbeiter bangen um ihre Zukunft

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    Bei Deckel Maho in Pfronten (Ostallgäu) müssen rund 100 Mitarbeiter um ihren Job bangen. Laut Tanja Figge, Sprecherin des Bielefelder Mutterkonzerns Gildemeister, reagiert man jetzt auf die leeren Auftragsbücher: "Pfronten konnte bisher noch von einem Auftragsbestand profitieren, der nun aufgebraucht ist." Daher müsse man die Strukturen an die aktuelle Lage anpassen - sprich Personal abbauen. In Pfronten wird zudem seit Juli 2009 kurz gearbeitet. 173 Mitarbeiter waren laut Figge vergangenes Jahr betroffen. Für dieses Jahr rechnet sie mit einer weiteren Zunahme.

    Zurzeit würden Gespräche geführt, wie der Abbau möglichst "sozialverträglich" erfolgen könne, versicherte Figge gegenüber unserer Zeitung. Bis wann dies erfolgt und wer betroffen ist, könne sie aber derzeit noch nicht sagen und verwies auf laufende Verhandlungen.

    Dietmar Jansen, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Kempten, ist an der derzeitigen Ausarbeitung des Sozialplanes in Pfronten beteiligt. Er berichtet, dass anfangs sogar von 300 Mitarbeitern - hauptsächlich Facharbeitern - die Rede gewesen sei.

    Betriebsrat schweigt

    "Obwohl wir jetzt auf einem guten Weg sind, werden es aber wohl doch um die 100 sein", schätzt Jansen. Er hofft, dass möglichst viele Mitarbeiter freiwillig gehen - etwa über Altersteilzeit. "Nur wenn es gar nicht zu vermeiden ist", sollen die Beschäftigten in eine Transfergesellschaft ausgelagert werden. Der Betriebsratsvorsitzende von Deckel Maho äußerte sich nicht zum geplanten Stellenabbau - er war trotz mehrerer Anfragen unserer Zeitung nicht erreichbar.

    Im Dezember waren laut Konzern bei Deckel Maho noch 955 Mitarbeiter und 98 Auszubildende beschäftigt. Gildemeister hatte nach dem Rekordjahr 2008 auch im Krisenjahr 2009 noch schwarze Zahlen geschrieben. 2010 rechnet die Firma aber mit einem "schwierigen Jahr" - für das erste Quartal werde sogar ein negatives Ergebnis erwartet.

    Gerüchte, der Vorstand habe sich trotz schlechter wirtschaftlicher Lage selbst eine Gehaltserhöhung gegönnt, dementiert Sprecherin Figge: "Ganz im Gegenteil, der Vorstand wird deutlich weniger Gehalt erhalten als im Vorjahr." (ff)

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