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Riesige Kaninchenmast in kleinem Dorf

Projekt

Riesige Kaninchenmast in kleinem Dorf

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    Großes Projekt in einem kleinen Dorf im württembergischen Allgäu: Im 150-Seelen-Ort Ottmannshofen bei Leutkirch entsteht die größte Kaninchenmast Deutschlands. 3000 bis 4000 Tiere werden dort ständig gehalten werden. "Es gibt bisher kein vergleichbares Projekt im Land", ist sich Bauherr Roland Bareth (48) sicher. Ende des Jahres soll der Betrieb aufgenommen werden.

    180 Meter lang, fünf Meter breit und 2,30 Meter hoch: Das sind die Ausmaße des von Bareth geplanten Projekts auf einer Fläche von mehr als zwei Hektar. Auf dem Dach glänzen bereits Solarzellen einer Photovoltaikanlage.

    Zunächst abgelehnt

    Weil die geplante Anlage vor einigen Monaten der Mehrheit der Ratsherren zu wuchtig erschien, wurde sie zunächst abgelehnt. Anders entschied jedoch der Technische Ausschuss des Leutkircher Gemeinderates. Der stimmte für Bareths Vorhaben. Es folgte die Baugenehmigung.

    Bareth ist überzeugt, dass er mit seiner Idee eine Marktlücke schließen kann. Kaninchenfleisch sei begehrt, insbesondere wenn es sich um das von Bio-Kaninchen handelt. Genau solche Tiere will er aufziehen.

    "Haltung artgerecht"

    "Meine Kaninchen bekommen keine Antibiotika als Wachstumsförderer", versichert der Unternehmer. Stattdessen stünden Wiesenheu, Futterrüben, frisches Gras, Karotten und auch etwas Gerste auf dem Speiseplan.

    Die Haltung der Tiere sei absolut artgerecht. "Gitterboden-Roste oder eine Käfig-Batterie-Haltung kommen nicht infrage", stellt der Bauherr klar. Die künftig von Bareth gehaltenen Kaninchen haben ein kurzes Leben. Sie werden nur etwa fünf bis sechs Monate alt und dann geschlachtet. Zu den Käufern gehöre laut Bareth die gehobene Gastronomie, Kurkliniken und Feinkostgeschäfte.

    21000 Tiere übers Jahr

    Die Kaninchen - auf das Jahr hochgerechnet dürften es bis zu 21000 Tiere sein - produzieren jede Menge Mist. "Nach acht bis zehn Tagen werden die Ställe komplett gereinigt", sagt Bareth. Der anfallenden Kot sei hochwertiger Naturdünger, für den es genügend Abnehmer gebe.

    Befürchtungen, dass Tierschützer gegen das Projekt Sturm laufen, hat Bareth keine. Die Investitionskosten beziffert der Bauherr auf etwa 600000 Euro. Wie viel für ein schlachtreifes Bio-Kaninchen gezahlt wird? Keine Antwort. Die Geste von Bareth bedeutet: Mein Name ist Hase.

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