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Richtiger Umgang mit der Zeit - Johann Miller referiert in Dillishausen

Landwirtschaft

Richtiger Umgang mit der Zeit - Johann Miller referiert in Dillishausen

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    Richtiger Umgang mit der Zeit - Johann Miller referiert in Dillishausen
    Richtiger Umgang mit der Zeit - Johann Miller referiert in Dillishausen Foto: Klaus Dieter Treude

    Um Zeit – besser: den richtigen Umgang mit der Zeit – ging es bei einem Vortrag von Johann Miller vom Mindelheimer Amt für Landwirtschaft, zu dem die Ortsverbände der Gemeinde Lamerdingen des Bayerischen Bauernverbandes alle Bäuerinnen und Bauern aus der Gemeinde und aus dem Raum Buchloe ins Gasthaus Völk nach Dillishausen eingeladen hatten.

    Recht schnell zeichnete sich bei Millers Ausführungen ab, dass es bei dem etwas sperrigen Vortragsthema 'Zeitmanagement im wachsenden landwirtschaftlichen Betrieb' weniger um Checklisten und Zeitmanagement-Systeme für die Landwirtschaft ging, sondern vielmehr um grundsätzliche, eher philosophische Betrachtungen zum Thema Zeit, die für jedermann bedeutsam sind. Dass die zahlreich erschienenen Zuhörer dennoch wertvolle Anregungen zur praktischen Gestaltung ihres Lebens mitnehmen konnten, lag zum einen an Millers authentischem Auftreten, zum anderen an seiner mitnehmenden, engagierten, mitunter auch rustikal-deftigen Vortragsweise, mit denen er der ansonsten recht trockenen Thematik Leben einzuhauchen wusste. Viele seiner Beispiele und Statements würden manchem Kabarettisten durchaus zur Ehre gereichen.

    So dargeboten erreichte die Philosophie-Lektion auch am Abend eines klirrend kalten, arbeitsreichen Tages ihre Zuhörer.

    Als ein zentrales Problem der Gesellschaft identifizierte Miller deren Streben nach 'Mehr ist mehr!'. Dies könne auf Dauer nicht gut gehen. Unbegrenztes Wachstum könne es nicht geben. Ein Tag habe nun einmal 24 Stunden und es gelte, in diesem Rahmen in einer gesunden Balance Zeit für die verschiedenen Bereiche des Lebens (sich selbst, Familie, Freunde/Freizeit, Beruf) einzuplanen. Oft sei diese Balance gestört, weil einer der Bereiche zu kurz käme.

    Gerade sich selbst schenke man dabei häufig zu wenig Aufmerksamkeit. Um aus diesem Teufelskreis auszusteigen, müsse das gestörte Gleichgewicht wieder hergestellt werden.

    'Heilung beginnt bei mir selbst'

    Wie das gehen könne? Hier gelte der Grundsatz 'Heilung beginnt immer bei mir selbst'. Bereits die Bibel, die von Miller oft an diesem Abend zitiert wurde, gebe da einen Hinweis: 'Du sollst Gott, den Herrn, lieben, und Deinen Nächsten wie Dich selbst'. Man müsse sich selbst etwas Gutes tun, sich zum Beispiel ausreichend Schlaf gönnen, gesund ernähren und bewegen, aber auch in klaren Zeitstrukturen (Ora et labora, Anspannung und Entspannung, Aktivität und Ruhe) organisieren sowie Pausen gönnen. Niemand könne 365 Tage im Jahr rund um die Uhr nur arbeiten.

    Ausreichende Ruhephasen seien unerlässlich. Die Natur mache es vor: 'Sei still und hab auf den Wandel acht; es wächst viel Korn in der Winternacht.' Erst durch das Zusammenspiel von Aktivität und Ruhe entstehe hohe Leistung.

    Auf Gegenwart konzentrieren

    Mit Blick auf den ewigen Wellenschlag des Lebens mit seinen Hochs und Tiefs mahnte Miller zu mehr Gelassenheit, um die vorbestimmte Entwicklung abwarten zu können. Sich auf das 'Hier und Jetzt' zu konzentrieren, sei die Devise. Nur in der Gegenwart (nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft) geschehe Leben. Von Zukunftsängsten könne man sich mit der Tugend der Demut befreien. Wieder bemühte Miller die Heilige Schrift: 'Dein Wille geschehe!'.

    Ob man es mit der Demut ernst nehme, erkenne man daran, ob einem Geld keine Probleme mehr bereite.

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